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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1974/0008
minger Prädikanten mit dem Vocativ „asine" angeredet. Dem Rat wurde auferlegt
, neue Prädikanten zu beschaffen, die dem Interim und der Erklärung des Kaisers
gemäß predigten und sich hielten und die Schulmeister und Zechpfleger in Zukunft
besser im Sinne des Interims zu überwachen. Zwei Prädikanten wurden
durch den englischen Botschafter sofort nach England verpflichtet. Für vier Prädikanten
erreichte Hans Jakob Fugger, der als Geldgeber eine einflußreiche Position
besaß, über Bischof Arras beim Kaiser die Milderung, daß sie 10 Meilen von Augsburg
entfernt im Reiche bleiben durften.

In seinem Bericht erwähnt Hans Jakob Fugger auch Wilhelm Böcklin: „Und war
der herr Pocklin hofmarschalk mit sein trabanten bestellt, das er solt sechen, das
kainer (der Prädikanten) mit dem andern nichts redet". Böcklins Trabanten stellten
jeden Prädikanten „an seinen Platz". Die Verballhornung seines Namens wird
sich Böcklin sein Leben lang gefallen lassen müssen. Die Schreibweisen Bockel,
Pögklen, Peykel, Peckel, Bocklen wechseln sich ab. Das Amt des Hofmarschalls übt
er vorzugsweise auf den Reichstagen aus, auf denen der Kaiser in repräsentativer
Weise in Erscheinung tritt. Der Hofmarschall ist Chef des Protokolls, Zeremonienmeister
und Leiter der „Trabanten".

Herkunft

daher Straßburg an herrlichen,
gelehrten, verständigen, tugendreichen
Männern keinen Mangel habe.
Merian Topographia Alsatiae

Wilhelm Böcklin entstammte einer Straßburger Familie, deren frühester nachweisbarer
Vertreter Ulrich Böcklin 1266 als Hausgenosse in Straßburg erwähnt
wird. Die Familie führte in ihrem Wappen einen silbernen Bock auf rotem Grund.
Manche Vertreter der Familie nannten sich schlechthin Bock, die Diminutivform
„Böcklin" soll zunächst für jüngere Mitglieder der Familie üblich gewesen und später
zur allgemeinen Namensform geworden sein. 1442 erhielt Bernhard Böcklin
das Bischöflich Straßburgische Lehen Rust nördlich des Kaiserstuhls, hier errichtete
1577 Hans Philipp Böcklin2, der einer anderen Linie als Wilhelm angehörte, das
heute noch bestehende Schloß Rust. Der Großvater des nachmaligen Hofmarschalls
Wilhelm Böcklin, der Ritter Caspar Böcklin (f 1505), Amtmann von Buchsweiler,
Herr von Geroldseck und Vogt von Lahr, nahm 1484 am Turnier zu Ingolstadt,
1485 an dem zu Onolzbach teil, er hatte zuvor durch eine Ahnentafel seine adlige
Abstammung nachzuweisen. Die Namen seiner beiden Frauen: Jeanne de Landa
und Gertrud de Haracourt-Chamle weisen auf Beziehungen zum französischen
Sprachraum. Die Böcklinsau, die dem Namen der Böcklin zugefügt wurde, war
eine zwischen Straßburg und Kehl gelegene Rheininsel, die spätestens durch die
Tullasche Rheinkorrektion verschwunden ist.

Das Interessengebiet der Familie Böcklin umfaßte beide Seiten des Rheins. Wilhelms
Vater Claudius („Glade" f 1537) erscheint als markgräflich-badischer und

2 Stammbaum der Familie Böcklin im Oberbadischen Geschlechterbuch von Kindler von Knobloch 1898 I.

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