Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1974/0013
Her rendienst
Von der Isenburg zur Hochburg

Finxit te ipsa natura
magnum hominem excelsum
ob eloquentia nativa
quae in republica tantum potest
quantum in bello gladius.
Dich bildete die Natur selbst
zum hervorragenden Manne
durch angeborene Beredsamkeit,
die im Staat soviel vermag
wie im Kriege das Schwert.
Johannes Gast aus Breisach über
Böcklin 1544.

Im Jahre 1537 wurde Wilhelm Böcklin von dem tüchtigen und beliebten Bischof
Wilhelm von Honstein zum Obervogt der Stadt Rufach im oberen Elsaß und zum
Oberamtmann des bischöflichen Mundats bestellt. Der „würdige und hochgelehrte
" Humanist Conrad Pellikan hat in Sebastian Münsters „Cosmographie" seiner
Vaterstadt Rufach ein Kapitel in der Art einer Laudatio gewidmet. Er führt
ihren Namen auf ein Flüßchen „Rotwasser" (Rubeaqua) zurück, und er rühmt ihre
herrlichen Gebäude, ihren Wohlstand und ihren alten Galgen von gutem eichenen
Holz, der die Diebe von der Stadt fernhält. Das Gebiet des Mundats (munus da-
tum) soll von dem merowingischen König Dagobert dem Bischof Arbogast von
Straßburg gegeben worden sein. Die bischöfliche Feste Isenburg wurde 1530 von
Bischof Honstein „mit fürstlichen Gemächern und herrlichen Wohnungen zugerichtet
". Der Bischof pflegte einen Teil der Sommermonate auf der Isenburg zu verbringen
. Sieben Jahre lang war die Isenburg die Residenz des Obervogts Wilhelm
Böcklin, den der Rat der Stadt als „Beckli" bezeichnete; dann vertauschte er für
weitere fünf Jahre dieses feste Schloß mit der Hochburg bei Emmendingen, dem
Sitz der markgräflich-badischen Verwaltung.

Dem Obervogte Böcklin waren die Vögte von Egisheim und Sulz unterstellt. Der
Vogt konnte alle Sitzungen des aus dem Schultheißen und 15 Mitgliedern bestehenden
Rates anordnen und sie leiten.

Am 29. Juni 1541 starb nach 35jährigem Episkopat der Bischof von Honstein.
Anfang Mai 1542 hielt sein Nachfolger Erasmus von Limburg, dem Gelehrsamkeit
und Welterfahrenheit zugesprochen wurden7, mit 60 Pferden in Ruf ach seinen
Einzug. Der Dompropst und der Domdekan, der Viztum, der den Landesfürsten
vertrat, aber auch ein Verwandter Böcklins, Jakob Beckli, Amtmann zu Markols-
heim, der Wilhelm Böcklin später als Vogt ablösen sollte, der Advokat des Hohen
Stiftes und der Notar begleiteten ihn, um den Rechtsakt der Besitzergreifung zu
vollziehen. Unter dem Donner der Salutschüsse zersprang eine Falkonette, während
der Bischof in die Isenburg einzog.

7 Theobald Walter: Der Regierungsantritt des Bischofs Erasmus von Limburg in Rufach (1542) Straßburg
1913. Ders.: Abrege de l'histoire de la ville de Rouffach, Colmar 1920.

11


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1974/0013