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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0014
seine Verschwendungssucht und Fehdelust aus dem Stadtsäckel bezahlen ließ. Als
Egeno im Jahre 1299 neue Abgaben forderte, war das Maß voll. Ohne langes
Federlesen schössen die Bürger von Oberlinden aus mit Wurfmaschinen in die
gräfliche Burg. Am 29. Juli kam es bei Betzenhausen ^zu einem Gefecht, das überraschend
schnell entschieden war. Graf Egeno hatte seinen Anhang zusammengezogen
, darunter auch seinen Schwager Konrad von Lichtenberg, den Bischof von
Straßburg. Wahrscheinlich war auch Eginolf Küchlin mit von der Partie, wie auch
Wilhelm von Schwarzenberg, dessen Frau eine Nichte des Bischofs war. Der Kampf
hatte kaum recht begonnen, als der Bischof von einem Freiburger Metzger mit
einem Spieß durchbohrt, schwerverletzt vom Pferd fiel. Erschreckt gaben die Gräflichen
auf und flohen nach allen Seiten davon. Zu leicht hatten die Freiburger den
Sieg erfochten.

Eginolf Küchlin, war bereits 1299 in Waldkirch seßhaft und Mitglied des Stadtrats28
. Er wohnte allerdings noch nicht in der Burg. Die Küchlin aber hatten in
Waldkirch bereits ein Haus, von dem das Kloster einen jährlichen Zins von 5V2 ß d
zu beanspruchen hatte und das über dem Haus des Heinz Opfinger lag29. Als im
Dezember 1299 der Streit zwischen der Stadt Freiburg und ihrem Grafen geschlichtet
wurde, befand sich Eginolf unter den sieben Schiedsleuten30. Auch am
30. Januar 1300, wo ein schriftlicher Versöhnungsakt ausgefertigt wurde, war er
unter den Sieglern31. Ob nun die Stadt mit seinem Verhalten als Schiedsrichter
und Parteigänger des Grafen nicht einverstanden war, oder welcher andere Anlaß
zu einem Zerwürfnis führte, wir wissen es nicht. Jedenfalls wurde Eginolf Küchlin
im Jahre 1300, mit einigen anderen und samt seiner Kinder für „ewige Zeiten"
aus dem Freiburger Rat ausgeschlossen32. Vielleicht war dies für ihn der Anlaß
sich ein anderes Domizil zu wählen. Die Absicht des Ritters Johann Amman, der
seine Burg in Waldkirch verkaufen wollte, kam Eginolf gerade gelegen. Beide
kannten sich bereits aus ihrer Waldkircher Stadtratstätigkeit. Darum war Eginolf
auch Zeuge, als Graf Egeno von Freiburg im Jahre 1300 die Gründung des Augustinerchorherrenstiftes
Allerheiligen durch Johann Amman genehmigte 33.

Eginolf Küchlin gehörte dem Ritterstande an und war in erster Ehe mit Willeburg
von Lahr verheiratet. Am 20. Januar 1301 vermachte er ihr auf sein Ableben
alle fahrende Habe an Geschirr und Kleinodien, die jetzt und nach seinem Tode
in seiner Burg sein werden. Die Herren Johann und Wilhelm von Schwarzenberg
besiegelten auf seine Bitte den Vertrag. Sie bestätigten ihm gleichzeitig, daß sein
Haus nicht den von ihnen der Stadt Waldkirch gegebenen Satzungen unterliegt
und es von altersher stets unter Landrecht gestanden hatte34.

28 FUB II S. 332.
28 GLA 66/9281.
20 FUB II S. 345.
sl FUB II S. 348.

?2 Kindler Bd. II S. 393; Schreiber, Heinrich, Urkundenbuch der Stadt Freiburg Urk. CCXXVI, 1356
Juni 11. Von 1379 an saßen Nachkommen Egenolfs wieder im Rat.

33 FUB II S. 358.

34 ZGO 36, S. 215 f. Kindler teilt 11/393 mit, die Herren von Schwarzenberg würden in der fraglichen
Urkunde dem Egenolf Küchlin den Besitz mit besonderen Rechten bestätigt haben. Das trifft nicht zu.
Die beiden Schwarzenberger wurden lediglich gebeten, ihre Siegel beizudrücken.

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