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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0015
Graf Egeno war ein schlechter Wirtschafter. Unter anderen Gütern hatte er von
Konrad, dem Dompropst von Konstanz, seinem Bruder, den Hof St. Nikolaus zu
Freiburg erworben und für 40 Mark Silber (MS) an Ritter Eginolf Küchlin verkauft35
. Dabei ließ er sich von Eginolf am 29. April 1303 das Rückkaufsrecht einräumen36
. Trotz aller Schlichtungsversuche schwehlte die alte Feindschaft zwischen
der Stadt und dem Grafen und seinem Anhang weiter. Der leichte Sieg bei
Betzenhausen war den Bürgern in den Kopf gestiegen und hatte ihrer Fehdelust
starken Auftrieb gegeben. Nachdem der Markgraf von Hachberg 1304 ihr Mitbürger
geworden war, fühlten sie sich in ihrer Macht neu gestärkt und voller
Kampfesfreude. Mit des Markgrafen Hilfe war es zu neuen Ausschreitungen gekommen
. Graf Egeno beschuldigte die Stadt Freiburg um 1306 mehrfachen Sühnebruchs
. In einer langen Liste trug er seine Klagen vor. Dabei erwähnte er, daß der
Markgraf von Hachberg den Eginolf Küchlin und den Morser an ihren Gütern
beraubt und in Bergen (Kiechlinsbergen) habe Brände anlegen lassen. An anderer
Stelle klagte der Graf, die Freiburger hätten den Hof des Eginolf Küchlin in Heuweiler
geplündert und abgebrannt37.

Eginolfs Gemahlin, Willeburg, starb spätetens im Jahre 1307. Im Januar 1308
lebte er mit Beiina, der Tochter des verstorbenen Johann von Valkenstein, in zweiter
Ehe. Die Kinder aus erster Ehe waren damals schon erwachsen und die Tochter
Cilia bereits mit Johannes Geben verheiratet. Auch die beiden Söhne Johannes
und Rudolf besaßen um jene Zeit schon eigene Güter. Während Eginolf bis dahin
als gut situierter Mann gelten konnte, scheint sich seine wirtschaftliche Lage inzwischen
verschlechtert zu haben. Die bekannten, wie auch weitere unbekannte
Verluste mögen dabei entscheidend mitgewirkt haben. Als Cilia aus dem mütterlichen
Erbe 50 MS haben wollte, traten die ersten Schwierigkeiten auf. Sie konnten
mit Hilfe von Beiina, Eginolfs zweiter Frau, noch einmal überbrückt werden.
Beiina ließ sich für ihre Gefälligkeit Güter und Zinsen übereignen, über die Eginolf
in Königschaffhausen, Kiechlinsbergen und Leiselheim verfügen konnte. So geschehen
am 31. Januar 130838. Vierzehn Tage später, am 13. Februar, bekannten
Eginolf und Beiina, daß sie beide dem Sohn Johannes 24 MS schuldig seien. Bis vor
kurzem hatte Johannes für seine Forderung einen Zins aus des Vaters Eigengut
„Nundun" in Königschaffhausen erhalten. Nachdem aber dieses Gut vor wenigen
Tagen an seine Stiefmutter übergegangen war, wollte Johannes sein Geld haben.
Der alte Hug von Veltheim und Geben, sein Schwager, sollten nun darüber entscheiden
, aus welchen Gütern nunmehr der Zins für Johannes genommen werden
könnte3Ö.

Mit Egenolfs Vermögen ging es weiter bergab. Am 25. August 1309 ließ er sich
von Ritter Cunrat von der Eiche, Cunrat Dietrich Schnewelin und Lanz von
Valkenstein von Freiburg 100 MS geben. Als Sicherheit bot ihnen Eginolf zunächst

35 Das Gewicht einer Silbermark der Stadt Freiburg wird mit 237,5 gr. angenommen. 1 Mark Silber entsprachen
später 6 Gulden.
3» FUB III S. 34.

37 FUB III S. 73. Der Morser war ebenfalls unter den 1300 aus dem Rat Ausgeschlossenen.
" FUB III S. 96.
39 FUB III S. 97.

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