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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0021
Seit 1315 waren den Küchlin von den Schwarzenbergern aus der ihnen zustehenden
Steuer von der Stadt Waldkirch 7 MS = 42 fl. verpfändet. Im Jahre 1457
erfahren wir, daß dieser Zins in drei Teile aufgespalten war. Je einen Teil hatten
Egenolf und Rudolf, den dritten jedoch Wigulus von Hatstatt und seine Frau
Agnes Brenner von Neuenburg. Wie diese hierzu kamen, läßt sich etwa so erklären.
Johann III. hatte außer den Söhnen Hans IV. und Ludwig eine Tochter Anna, die
- nach Kindler - mit Jos Brenner von Neuenburg verheiratet war. Agnes stammt
mit einem Bruder, Walter, aus dieser Verbindung und heiratete in zweiter Ehe Wigulus
von Hatstatt. Demnach hatte sie von ihrer Mutter ein Drittel der Waldkir-
cher Herrensteuer geerbt. Als sie am 11. März 1457, zusammen mit Wigulus, aus
dem ihr gehörenden Drittel dem Bürgermeister Caspar von Lichtenfels in Freiburg
für ein empfangenes Darlehen einen Zins von 3V2 fl. und 1 Orth (V4 fl.) zusicherte,
nannten sich die beiden Eheleute Hatstatt Vetter und Schwager der Gebrüder
Küchlin59.

Egenolf III.

Egenolf erscheint 1436 als freier Schöffe des Heiligen Reiches80. Er stand lange
Zeit im Dienste der Stadt Freiburg. Dort war er Ratsherr (1452-54), Schultheiß
(1455-59) und Bürgermeister (1460-66). Egenolf hatte Ursel von Tuttenstein zur
Frau. Ihrer Ehe entstammten drei Töchter, Zily, Berbili und Benigli. Sie waren
alle noch unverheiratet als der Vater starb. Sein Tod muß um 1467 eingetreten
sein. Das um jene Zeit entstandene „Rote Buch" der Stadt Waldkirch enthält einen
Eintrag, demzufolge Junker Egnolf Küchlins seligen Frau 14 fl. aus der Herrensteuer
der Stadt zukamen. Die übrigen 28 fl. bekam ihr Schwager Rudolf. Demnach
war es Rudolf gelungen, den Anteil der Hatstatt an sich zu ziehen81. Bei Egenolfs
Tod waren Zily und Berbili bereits volljährig. Die Witwe entschloß sich, den ihrer
Familie zustehenden halben Teil an der Burg ihrem Schwager Rudolf abzutreten.
Wahrscheinlich hatten sie familiäre Gründe dazu bewogen, sich auf ihre Güter im
Oberland zurückzuziehen. Am 10. Oktober 1470 verzichtete sie auf ihren Anteil
und tauschte dagegen von ihrem Schwager Güter ein in Auggen, Müllheim, Schlien-
gen, Feldberg, Eggenen und Kandern, dazu 4 Mutt Korn ab dem Widern zu Eichstetten82
. Wie die Küchlins zu diesen Gütern kamen läßt sich nicht nachweisen.
Doch liegt die Vermutung nahe, daß zumindest ein Teil aus der Mitgift der Anna
von Schliengen, der Gemahlin Rudolfs L, herrühren könnte. Diese Annahme wird
dadurch erhärtet, daß Egenolf, Sohn Rudolfs I. und der Anna von Schliengen,
am 5. Dezember 1330 dem Johann Walgrien in Neuenburg für 7 MS eine Gült von
7 Scheffel Roggen aus seinen Gütern in Auggen verkaufte83.

c> StAW Urk. Nr. 17.
c» GLA 21; 1436 Sept. 20.
81 GLA 65/688 fol. 61.
" GLA 67/679.

68 StAF Urkunden Fürsten und Herren.

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