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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0051
dasselbe im Jahr 1349 mitsamt der ganzen Herrschaft in den Lehensbesitz der
Herren von Hornberg über.

An die Güter und Rechte am Schönberg schlössen sich weitere in der Ambringer
Mark, in Tiengen, wozu bis 1250 auch die Pfarrkirche gehörte, sowie nördlich
davon in Haslach und Mundenhofen, weiter westlich noch in Alzenach bei Günd-
lingen. Diese Villa wurde ebenso wie das Gut zu Ambringen 861 an die Schenker,
die Brüder Theathart und Bubo, zur Leihe gegeben; beides erscheint später nicht
mehr in sanktgallischem Besitz. Während die Abtei im Gebiet um den Kaiserstuhl
keine Erwerbungen gemacht hat, findet sich eine Gruppe von solchen in der Buch-
heimer Mark. In Buchheim und inBenzhausen wurden Urkunden ausgefertigt (788,
804), hier wie in Hochdorf und in Neuershausen Güter an St. Gallen übertragen.
Vereinzelt im Norden lag das Gut samt der Kirche in Heimbach am Vierdörferwald
, das später an die Abtei Schuttern überging.

Ein größerer Komplex sanktgallischer Besitzungen, der jedoch nicht über das
14. Jahrhundert hinaus, ja oft nicht einmal bis dahin, festgehalten werden konnte,
lag im oberen Breisgau in den Gemarkungen von Binzen, Egringen, Müllheim,
Haltingen, Otlingen und Tumringen. Sanktgallische Pfarreien waren dort bis 1392
Egringen und Fischingen, bis 1350 Mappach, bis 1304 Warmbach, endlich Rötteln
bis zu nicht festgestellter Zeit.

Vom Schönberg und Hexental nach Osten erstreckt sich ein riesiges Waldgebiet,
südlich über St. Ulrich und Hofsgrund nach Oberried, nördlich über Günterstal
nach Kappel und Kirchzarten. Alle diese Wälder, um 800 noch kaum besiedelt,
dazu annähernd das ganze Zartener Becken, müssen St. Gallen zugehörig gewesen
sein, wie sich aus einzelnen örtlich verstreuten, z. T. erst späteren Nachrichten ergibt
. Erwerbungen in der Zartener Mark, die von Ebnet bis Burg und Buchenbach
reichte, sind seit 765 bezeugt, zuletzt 854 noch ein von Toto (Tuoto) geschenkter
Neubruch im Gebirge, an einem Berg namens Stoupho gelegen, der vielleicht der
Feldberg ist. Mittelpunkt war damals schon Kirchzarten mit Dinghof und St. Galluskirche
. Toto vertauschte 868 an St. Gallen Güter in Au am Schönberg und erhielt
dafür eine Rodung im Schwarzwald im Gebiet der Möhlin, offenbar den
Platz des späteren Priorats St. Ulrich, vielleicht auch der Siedlung Geiersnest. Die
Wälder ringsum blieben im Besitz der Abtei. Nur eine unvollkommene Vorstellung
geben somit die Urkunden des 8./9. Jahrhunderts von dem Umfang, den der sanktgallische
Besitz hier gehabt haben mag. Wir werden im folgenden noch Hinweise
hierzu liefern.

Seine entfernt gelegenen Besitzungen ließ St. Gallen durch sog Außenpröpste
überwachen bzw. verwalten. Mehrere von ihnen, die im Breisgau wirkten,
sind mit Namen bekannt wie Cozbert, der 854 und 861 hier nachgewiesen ist, oder
Thiothart, der 856 Propst wurde und seit 861 ganz im Breisgau tätig war. Es ist
offenbar so, daß aus den früheren reisenden Pröpsten im 9. Jahrhundert im Zuge
strafferer Verwaltung residierende Pröpste für ganze Landschaften hervorgingen.
Auch St. Galler Äbte haben damals Reisen in den Breisgau gemacht und Urkunden
dort ausgestellt. Seit der Zeit Abt Grimoalds, der 861 erstmals im Breisgau auftritt
und damals in Mengen urkundete, sind über längere Zeit die Äbte immer wieder
alle paar Jahre im Breisgau erschienen.

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