Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0055
Urkunde von 1331 bringt die Anzeige, daß Gottfried von Staufen zugleich mit
Pfaffenweiler auch die Orte Talhausen und Berghausen verpfändet habe. Auf der
andern Seite rechneten die Herren von Hornberg in ihren Urkunden, ebenso wie
die Abtei St. Gallen, Talhausen und Berghausen stets ihrer Herrschaft Ebringen zu.
In Berghausen, dem hauptsächlichen Streitobjekt zwischen den Herrschaften Ebringen
und Staufen, war das Koster St. Trudpert seit dem 10. Jahrhundert begütert
und befand sich zugleich im Besitz der dortigen Pfarrkirche. Das Dorf soll, nach
einer Kundschaft von 1478, früher aus sieben Höfen mit eigenem Vogt und Gericht
bestanden haben. Zu Anfang des 15. Jahrhunderts soll außer Kirche und Pfarrhof
nur noch ein einziger Bauernhof vorhanden gewesen sein. Die strittigen Herrschaftsansprüche
, mit Abgabenforderungen von beiden Seiten und vielleicht auch
mit Gefahren für Leib und Leben, waren es wohl, die das Dorf zugrunde richteten.
Auch nach dem Abgang der Siedlung ging der Streit um Berghausen wie um Talhausen
weiter. Erst mit dem Aussterben der Herren von Staufen (1602) und dem
Ankauf der ehemals staufischen Lehen in Pfaffenweiler durch St. Gallen wurden
Ansprüche von dieser Seite nicht mehr erhoben.

Hans von Ems starb im Jahre 1490 oder kurz vorher. Seine Witwe, Helena von
Klingenberg, verfügte zunächst weiter über die Herrschaft und hatte 1495 die Aufgabe
, die Einwohner von Ebringen mit der Stadt Freiburg wegen Totschlags an
einem Freiburger Bürger („Blutige Ebringer Kirchweih") zu vergleichen. Ihre Tochter
Veronika verheiratete sich mit dem Ritter Georg von Ebenstein, kaiserlichem
Feldhauptmann, aus altem tirolischen Geschlecht, der 1496 die Belehnung mit der
Herrschaft Ebringen erhielt, aber bereits 1499 verstarb. Veronika von Ems heiratete
in zweiter Ehe 1501 den Freiherrn Sigmund von Falkenstein zu Heid-
burft, der im Jahre 1506 die Belehnung durch den Abt von St. Gallen empfing. Im
selben Jahr wurden durch das Kloster die bisher noch getrennten Lehen der Burg
Schneeberg mit ihrem Wirtschaftshof (Bauhof) und der Dörfer Ebringen und Talhausen
samt den dort und in benachbarten Ortschaften gekauften Gütern zu einem
einzigen Lehen vereinigt.

Sigmund von Falkenstein, nachdem die Burg Schneeberg im Bauernkrieg (1525)
völlig zerstört worden war, schlug seinen Wohnsitz im Dorf Ebringen auf und erbaute
sich dort ein Herrenhaus. Nach seinem Ableben im Jahre 1533 empfing der
Sohn Veronikas, die damals noch lebte, aus erster Ehe, Maximilian von Ebenstein,
für seinen minderjährigen Halbbruder Hans Christoph von Falkenstein die Belehnung
durch St. Gallen. Auch Maximilian war kaiserlicher Feldoberst und
kämpfte in Norditalien. Er starb bereits im Jahre 1537, worauf Hans Christoph
das Lehen erhielt. Nach dessen Ableben (1559) trat wieder die weibliche Lehensfolge
ein, als der Sohn Annas, einer Schwester Hans Christophs von Falkenstein,
Hans Wolfgang von Bodman, der schon vorher mitbelehnt worden war, alleiniger
Inhaber blieb. Die Freiherren von Bodman hatten ihre Stammsitze am Bodensee
auf den Burgen Bodman und Kargegg. Auf Hans Wolfgang folgte sein Sohn Hans
Ludwig im Lehensbesitz, doch er verkaufte die Herrschaft bereits im Jahre 1580
um 26 000 Gulden an Hug Gerwig von Hohenlandenberg, aus altem thurgauischen
Adelsgeschlecht, den der Abt im gleichen Jahr belehnte. Seinem Sohn Hans Dietrich
, dem letzten männlichen Sproß dieser Linie, war es beschieden, auch der letzte

53


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0055