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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0059
Abt von St. Gallen auf Lebenszeit zu eigen gibt. Erst 1229 erscheint das Kloster
wieder in Beziehung zu Tiengen durch eine Urkunde König Heinrichs, des Sohnes
Kaiser Friedrichs IL, doch ist die Frage, ob hier nicht vielleicht der gleichnamige
Ort im Klettgau gemeint ist. In späterer Zeit tritt sanktgallischer Besitz nicht mehr
hervor. In Opfingen dagegen verfügte die Herrschaft Ebringen über Gülten und
Fruchtzinsen, die 1549, 1621 und 1662 verzeichnet wurden. Auch ein umfangreiches
Erblehen, der später sogenannte Neckerhof, kam in den Besitz St. Gallens.
Neben dem Neckerhof bestanden im 17./18. Jahrhundert noch zwei Erblehen
(Dürrmeier und Mörch) der sanktgallischen Herrschaft Ebringen.

Im Schönberggebiet war zur Zeit der Herrschaft der Herren von Staufen
in Pfaffenweiler und Ohlinsweiler die Abtei St. Gallen dort mit umfangreichen
Lehengütern vertreten. Noch im Jahr 1578 erwarb, wie schon erwähnt, Georg
Leo von Staufen ein sanktgallisches Gut zu Pfaffenweiler als Afterlehen. Ein weiteres
von ihm gekauftes Lehengut lag zu Ohlinsweiler. Nach dem Tode Georg
Leos (1602) wurden seine beiden Töchter durch den Abt von St. Gallen mit diesen
Besitzungen belehnt. Beide gaben 1619 ihre Lehen dem Kloster auf, das sie seit
1621 durch dieStatthalterei in Ebringen verwalten ließ.

Seit dem 13. Jahrhundert hatte sich, wie wir gesehen haben, der Mittelpunkt der
sanktgallischen Besitzungen im Breisgau vom Dinghof in Wittnau nach Ebringen
verlagert, wo die Abtei und seit 1349 ihre ritterlichen Lehensträger über die Ortsherrschaft
verfügten. Die Vogtei über den Dinghof samt dem Patronat der Pfarrkirche
war im 13. Jahrhundert an die Schnewlin Bernlapp gekommen, dem Kloster
waren nur einige Gülten und Zinse am Ort verblieben, die jetzt, wie auch Abgaben
des Pfarrers von Wittnau, nach Ebringen geliefert wurden. Dieser Herrschaft zustehende
Haferzinse ließ der Vogt von Wittnau und Biezighofen 1671 neu verzeichnen
. Noch bis zum Ende des alten Reiches bezog die Statthalterei in Ebringen
von beiden Dörfern Gülten und Zinse. St. Galler Urkunden des 8. und 9. Jahrhunderts
nennen Güter in Witracha; in Heimbach, wahrscheinlich ebenfalls auf der
Auer Gemarkung, erhielt das Kloster von Kaiser Ludwig im Jahre 817 einen Hof.
Noch im 18. Jahrhundert war die Herrschaft Ebringen im Besitz von Hafergülten
in Au, die einst Konrad von Hornberg für die Herrschaft gekauft hatte (1452).
Auch in Merzhausen, das bereits 786 eine St. Galluskirche hatte, war früher Besitz
der Abtei vorhanden, der jedoch später nicht mehr festzustellen ist. Der frühe St.
Galler Pfarreibezirk von Merzhausen reichte über den Horber Berg bis nach Günterstal
, wo zu Anfang des 13. Jahrhunderts auf St. Galler Boden das Cisterciense-
rinnenkloster gegründet wurde, das alsbald auch in Merzhausen und Au in der
Nachfolge St. Gallens große Besitzungen an sich bringen konnte.

Im Süden des Hexentals hatte St. Gallen im 9. Jahrhundert umfangreiche Güter
bei Bollschweil, deren Verlust, wie auch anderswo, mit der Parteistellung der Abtei
im Investiturstreit zusammenhängen dürfte. Jedenfalls sind hier später sog. Reformklöster
wie St. Ulrich, St. Peter, St. Blasien u. a. stark mit Besitz vertreten.
Ursprünglich war auch das Dorf Bollschweil ein Zubehör des Dinghofs in Wittnau
gewesen, wie ebenso Au und Sölden. Die Zugehörigkeit Söldens zum früher sanktgallischen
, danach schnewlinschen Dinghof in Wittnau erhielt sich, wenigstens auf
dem Papier, noch bis ins 19. Jahrhundert.

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