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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0072
Bambus

Abb. 3: To-ho tsiang 1268/70 Abb. 4: Madvaa um 1285

(Griechenland) ab. Heute ist die Bezeichnung „Salpeter" ersetzt worden durch den
Begriff „Nitrat".

Über diesen Zeitraum, von 1250 an, beginnt eine völlige Unklarheit und Unsicherheit
der Auffassungen über die Weiterverbreitung des Pulvers und der Schußwaffen
. Halten wir uns an die wenigen Daten: Um 1249 (nach Partington), um
1265/66 (nach Romocki) beschreibt der Engländer Roger Bacon in seinem „Episto-
lae fratris R. Baconis de secretis" den Salpeter dreimal und das Pulverrezept in
anagrammatischer Form (Kap. XI), das Hirne 1916 entschlüsselt hat. Danach waren
Baco die drei wesentlichen Bestandteile des Schießpulvers, Salpeter, Schwefel
und Kohle bekannt: „So kann man Donner und Wetterleuchten machen, wenn man
den Kunstgriff weiß". In seinem Hauptwerk, dem Opus Majus (1267) sagt er:
„Wir können diese Sache ausprobieren an einem Spiel der Kinder, das in vielen
Teilen der Welt gespielt wird, daß man ein Instrument baut von der Größe eines
Männerdaumens, woraus von der Gewalt jenes Salzes, das Salpeter genannt wird,
ein so schrecklicher Knall beim Zerreißen eines so geringfügigen Dinges entsteht,
d. h. eines so geringfügigen Pergamentes, daß man meint, es übertreffe das Brüllen
starken Donners und der Schein seines Lichtes ein sehr großes Wetterleuchten übertrifft
."

Sein Zeitgenosse Albertus Magnus, der 1280 starb, berichtet in seinem Werk
„De Mirabilibus Mundi", dessen Entstehungszeit unbekannt ist, über die Rakete:
„Das in der Luft fliegende Feuer ist von vielfältiger Zusammensetzung. Eine Art
entsteht aus Salpeter und Leinöl, aus dessen abgemessener Mischung in einem Rohr
Feuer sich entzündet und sich sogleich in die Luft erhebt." Nach Angabe der Bestandteile
schreibt er weiter: „Darauf gebe man von dem Pulver nach Belieben in
ein Flug- oder Knallhemd aus Papier. Zum Fliegen muß das Hemd (Hülse) lang
und schmal, und mit jenem Pulver am besten voll sein, zum*Knallen aber kurz, dick
und halbvoll." Wegen dieser Pulverrezepte wurde die Echtheit der Schrift bezweifelt
, da Berthold sehr viel später erst „das Pulver erfand". Der Zweifel an der
Echtheit der Schrift ist, was die Pulverrezepte angeht, nicht mehr aufrecht zu erhalten
.

Der dritte Autor ist Hassan al Rammah, genannt Nedschm-Eddin, der in seinem
Buch „Vom Reiterkampf und von den Kriegsmaschinen", das zwischen 1275 und
1295 geschrieben wurde, von Salpeter-Schwefel-Kohlegemischen berichtet, die ausführlich
behandelt werden.

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