Freiburger historische Bestände - digital

„MOLOGA"

Holzindustrie Aktiengesellschaft

Berlin W. 62, Keithstr, 11. f

C

Leningrad, Worowzkyplalz, 11.

Briefkopf der Mologa AG
(aus den Unterlagen von Herrn August Faller).

Die Mologa AG 1923 bis 1927

Eine Holzkonzession in Rußland unter Beteiligung der Firma

Himmelsbach, Freiburg

Von Rainer und Renate Liessem

Deutsch-sowjetische Wirtschaftsbeziehungen nach dem

Ersten Weltkrieg1

Nach der Oktoberrevolution 1917 enteignete die Sowjetregierung das westliche
Kapital, das bis dahin die Ausbeutung der russischen Rohstoffvorkommen weitgehend
beherrscht hatte. Angesichts der erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten
der ersten Jahre, bedingt durch den Krieg und den anschließenden Bürgerkrieg, aber
auch durch den niedrigen Entwicklungsstand der russischen Industrie, entschloß
sich Lenin jedoch, reguläre Beziehungen zu bürgerlich-kapitalistischen Staaten herzustellen
, hauptsächlich auf wirtschaftlichem Gebiet. Zur schnelleren Erschließung
der russischen Rohstoffreichtümer vergab er Konzessionen an westliche Unternehmen
. Das Deutsche Reich fand er seinen Plänen aufgeschlossen, während die West-
Alliierten über das bolschewistische Rußland anfangs eine Wirtschaftsblockade
verhängten. Bis 1920 leisteten sie den „Weißen" militärische Hilfe.

In Berlin begannen im August 1919 informelle Verhandlungen zwischen dem
Reich und Sowjetrußland mit dem Ziel, Handelsverbindungen zunächst auf pri-

1 Vergl. Dietrich Geyer (Hrsg.): Osteuropa Handbuch Band Sowjetunion. Teil: Außenpolitik I. Köln/
Wien 1972. Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik. Boppard a. Rh. 1973. Innerhalb dieser Reihe
insbesondere die beiden Bände über die Kabinette Wirth I und II.

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