Freiburger historische Bestände - digital

Kleine Beiträge

Ein wiederentdecktes Werk J. C. Brentzingers
in der Herderner Urbanskirche

In vier Aufsätzen hat bislang der „Schauinsland" das Wirken des Freiburger
Malers Johann Caspar Brentzinger (heute wird der Name Brenzinger geschrieben)
erwähnt.

Erstmalig erwähnt J. A. Beringer 19231 den Maler Johann Caspar, in dem uns
der erste Maler des Geschlechtes Brenzinger begegne. Aber, so meint Beringer, „obgleich
er in zahlreichen Urkunden als ,kunstreich5 benannt wird, sind Werke der
Malerei von ihm nicht bekannt".2 19293 und 19374 erwähnt Josef Dotter in zwei
Aufsätzen die Tätigkeit des Johann Caspar bei der Ausmalung der Freiburger
Loretokapelle und der Kapelle auf dem Alten Friedhof zu Freiburg. Heinrich Brenzinger
schließlich, ein Nachfahre des Malers, veröffentlichte im „Schauinsland"
19545 einen Auszug des 1949 als Privatdruck erschienenen ersten Bandes der Familiengeschichte
, „Das Geschlecht der Brenzinger".

Diese Kapitel stellen eine knappe Biographie des Meisters Johann Caspar (1651
bis 1737) dar. Drei Werke sind in jenem Beitrag photographisch reproduziert, das
letzte zeigt den hl. Markus aus der Pfarrkirche von Horben, ehemals für die Hei-
lig-Geist-Spitalkirche in Freiburg geschaffen. Dabei erwähnt Heinrich Brenzinger:
„Dieses signierte und von 1705 datierte Gemälde des hl. Markus ist das letzte der
von Johann Caspar bekannten Werke."8

Nun kann nicht nur weiteres Licht in das Schaffen des Freiburger Meisters gebracht
werden, sondern auch diese letztere Aussage korrigiert werden, denn die
katholische Pfarrkirche St. Urban in Freiburg-Herdern zählt seit 1975 ein Brenzinger
-Gemälde zu ihren Kostbarkeiten. Es stellt den Patron der Kirchengemeinde,
den Papst und Märtyrer Urban I. dar und ist mit „J. C. Brentzinger fecit 1706"
signiert.

1 Dr. Josef August Beringer. „Erhard Joseph Brenzinger. Eine Künstlergeschichte in Familienbildern. *
Schauinsland, 47. 50. Jahrlauf, (1923), s. S. 52—69.

2 aao. S. 53.

8 Josef Dotter, „Die Wandmalereien der Freiburger Loretokapelle auf ihre Herkunft zurückgeführt",
Schauinsland, 54. 55. Jahrlauf, (1929), S. 19—25.

4 Josef Dotter, „Die Malereien in der Kapelle auf dem Alten Friedhof zu Freiburg, „Schauinsland, 64. Jahrlauf
(1937), S. 23.

5 Heinrich Brenzinger, „Das Geschlecht der Brenzinger", Schauinsland, 72. Jahrlauf (1954), S. 89 97.

6 aao. S. 97.

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