Freiburger historische Bestände - digital

Brenzingers Gemälde in der Gesamtansicht

Fotos: FK

Vom Ortsgeschichtlichen Standpunkt aber ist das Bild von eminenter Bedeutung.
Denn es gibt uns die älteste und einzige volle Darstellung des romanischen alten
Kirchleins wieder: Ein wuchtiger mit einem Satteldach versehener vierkantiger
Turm, einem Wehrturm nicht unähnlich, war zweifellos damals das Wahrzeichen
des kleinen Dorfes, das in der Hauptsache aus der jetzigen oberen Hauptstraße
und Stadtstraße sich zusammensetzte.

Romanische, rundbogige große Schallfenster mögen die Klänge der wenigen
Glocken über die Rebhänge hin frei gegeben haben. Ein steiles Dach war auf die
hohen Mauern der Kirche aufgesetzt. Nur wenige, relativ kleine Fenster, ließen
das Licht in das Gotteshaus. Wiederholt fanden Klagen über zu wenig Licht im
Innern ihren Niederschlag in den Archivalien. Eine Mauer schloß das Kirchengelände
zum Kirchplatz hin ab, ebenso zum Glasbach hin, der erst in diesem Jahrhundert
tiefer gelegt wurde.

Nicht zu übersehen sind im Hintergrund die steilen Rebhänge mit ihren Zeilen
und Gewanngrenzen. Längst sind sie Baugelände und gehobenere Wohnlage geworden
.

Ein großer Meister der Stadt Freiburg darf mit der Restauration seines Bildes
wieder lebendig werden. Die Pfarrgemeinde St. Urban kann ihrerseits eine Brücke
zu ihren Vorfahren schlagen.9

Franz Kern

9 Für frdl. Mithilfe danke ich Herrn Bildhauer Alfred Erhart, Eschbach bei Freiburg. — Ich verweise für
Brenzingers weiteres Schaffen in der Pfarrkirche von Kirchzarten auf „Kirchzarten, Festbuch zur 1200 Jahrfeier
, 1966/67", 2. Bd., S. 130—133, 232, 255.

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