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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0115
ner Korn in den Mittelpunkt eines Aufsatzes über Freiburger Dreisamübergänge. Hermann
Kopf bringt zur Wiedereröffnung des Greiffeneggschlößles als Gastwirtschaft eine Kurzfassung
der von ihm erforschten Geschichte der Familie von Greiffenegg. Die Arbeit überschreitet
den regionalen Rahmen und bietet zugleich ein Stück Habsburger Geschichte: Der
österreichische Dienst führte den letzten Freiburger Greiffenegg nach Italien und Dalma-
tien an die Grenze des türkischen Machtbereichs. Zwei Aufsätze zur Spätphase des Zweitem
Weltkriegs darf man als Quellenpublikationen betrachten: die im Frühjahr 1945 an Ort
und Stelle niedergeschriebenen Erlebnisse von Philipp Riedinger als Landsturmmann im
Bombachtal hinter Kenzingen wie auch die in der Rückschau zu Papier gebrachten Darlegungen
des Freiburger Kampfkommandanten Rudolf Bader, der in den letzten Kriegstagen
die Freiburger Dreisambrücken zur Sprengung vorbereiten sollte, dort aber nur
Blindgänger anbringen ließ. Hermann Eisele bietet einen Streifzug durch Vergangenheit
und Gegenwart der acht seit 1971 nach Freiburg eingemeindeten Orte Lehen, Opfingen,
Tiengen, Munzingen, Waltershofen, Hochdorf, Ebnet und Kappel. Wolf Middendorf
macht die Freiburger mit den von Professor Diestelkamp geäußerten Zweifeln an der Echtheit
der Freiburger Gründungsurkunde von 1120 bekannt, und Helmut Bender führt
den Leser durch die Literatur zur Deutung des Namens Breisgau.

Zwei überregional wirkende Freiburger Institutionen werden vorgestellt: von Peter
Gratia der Deutsche Caritasverband, dank Lorenz Werthmann in Freiburg ansässig seit
dem Ende des vorigen Jahrhunderts, von Rolf Brednich das Volksliederarchiv, das nicht
nur volkskundlich und musikgeschichtlich, sondern auch historisch im weiteren Sinne arbeitet
. Hier wird das Umland der Stadt mit besonderer Liebe und Gründlichkeit auf
volkstümliches Liedgut untersucht. Geschichten aus Alt-Freiburg erzählt Gertrud Albrecht
und läßt darin Pfarrer Hansjakob und Erzbischof Gröber zu Wort kommen. Eine Darstellung
der Vogelwelt in und um Freiburg von Kurt Andris wendet sich an den Naturkundler
, eine gartenbauliche Arbeit über die Gestaltung des Moosweihers bei Freiburg-
Landwasser eröffnet ein wenig den Blick auf die Existenz der Stadtteile im Westen (Bernhard
Butz ).

Renate Liessem-Breinlinger

Folkmar Thiele, Die Freiburger Stadtschreiber im Mittelalter. Veröffentlichungen aus
dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau Bd. 13. Freiburg i. Br. 1973 (Wagner).
163 Seiten.

Der aus Konstanz gebürtige Rechtsgelehrte und Humanist Ulrich Zasius übte um die
Wende des 15. zum 16. Jahrhundert zweimal für zwei Jahre das Amt des Freiburger
Stadtschreibers aus. Er nutzte die kurze Zeit seines Wirkens als höchster Beamter des Gemeinwesens
, um seine Vorstellungen von moderner Verwaltung in die Tat umzusetzen.
Er begann beispielsweise damit, den Schriftverkehr der Stadt nach Sachgebieten getrennt
abzulegen. Er fixierte das Dienstrecht des Stadtschreibers sowie des ihm unterstellten Gerichts
- und Kaufhausschreibers in seinem Eidbuch von 1494, das möglicherweise als Vorlage
für die kaiserliche Hofordnung von 1498 gedient hat. Die Vermittlerrolle hätte dann
sein Amtsnachfolger Jakob Mennel gespielt, der später Historiograph des Kaisers Maximilian
I. war. Zasius hinterließ aber auch einen Beitrag zum Freiburger Verwaltungsrecht:
eine Sammlung bedeutender „Ratserkenntnisse".

Uber diesen Abschnitt in Zasius' Leben beabsichtigte Folkmar Thiele - Schüler des
Freiburger Rechtshistorikers Professor Hans Thieme - eine juristische Dissertation zu
schreiben. Das Material reichte aber hierzu nicht aus, nicht weil vieles verlorengegangen
wäre, sondern wegen des kurzen Zeitraums, während dessen es anwachsen konnte.

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