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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0116
Außerdem waren die Freiburger Zasiusarchivalien zurvor schon mehrfach bearbeitet
worden, in neuerer Zeit von Thieme und Knoche. Das Thema wurde daher ausgedehnt,
und es entstand eine umfassende Darstellung der Geschichte der Freiburger Stadtschreiber
im Mittelalter. Juristsche Fragestellungen standen dabei im Vordergrund: verfassungsrechtliche
Grundlagen des Amtes wie Gesetze und Verordnungen, die das Dienstverhältnis
im einzelnen regelten. Die Gliederung folgt derjenigen einer Arbeit von Gerhart Burger
über die südwestdeutschen Stadtschreiber im Mittelalter, dessen Ergebnisse anhand der
reichhaltigen und lückenlosen Freiburger Unterlagen im wesentlichen bestätigt wurden.

Die Arbeit erbrachte aber auch historisch interessante Aussagen: die Entwicklung vom
clericus als Stadtschreiber der frühen Zeit zum weltlichen Beamten, die Vorliebe der Freiburger
zur Berufung auswärtiger Bewerber, die räumliche Herkunft der Amtsträger: soweit
faßbar aus dem deutschsprachigen Südwesten, die standesmäßige Abkunft: fast durchweg
freier, selten höriger Geburt, meist aus dem zünftigen Bürgertum, selten aus dem Patriziat
, die Vorbildung der Stadtschreiber: oft ein niederer Universitätsgrad wie Baccalau-
reus oder Magister Artium, es genügte aber auch in manchen Fällen der Nachweis einer
entsprechenden vorherigen Tätigkeit wie Stadtschreiber in einer anderen meist kleineren
Stadt oder Schulmeister.

Dank der Anwendung von Fertigkeiten aus dem Bereich der historischen Hilfswissenschaften
, Schriftvergleichen und Prüfung von Wasserzeichen, gelang dem Verfasser die
Klärung von Urkundenzuweisungen, die bisher umstritten waren. Besonders dankbar
nimmt der Historiker die Liste der Freiburger Stadtschreiber von 1268 bis 1605 entgegen.
Bei jedem der genannten Schreiber sind die bisher bekannten Fundstellen seiner Namensnennungen
verzeichnet. Willkommen ist auch der originalgetreue Abdruck der Eidtexte
des Stadtschreibers, des Unterstadtschreibers, des Gerichtsschreibers wie des Kaufhausschreibers
aus dem Zasius'schen Eidbuch von 1494. Die Arbeit, die freilich keine aufsehenerregenden
Ergebnisse erbrachte, verdient Anerkennung der Gründlichkeit wegen,
mit der das umfangreiche Material ungedruckter Quellen aus fünf Archiven angegangen
wurde. Hauptfundort war naturgemäß das Freiburger Stadtarchiv, weshalb die Publikation
in die Reihe der „Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg i. Br." aufgenommen
wurde als gutverwertbarer Beitrag zur Stadtgeschichtsforschung.

Renate Liessem-Breinlinger

Land zwischen Rhein und Schwarzwald. Der Landkreis Emmendingen in Wort und
Bild. 58 S. Text, ca. 100 Bildtafeln. Emmendingen 1974.

Eine Beschreibung des Kreises Emmendingen, sparsam, aber mit guter Auswahl bebildert
, erschien 1964 in einer amtlich patronisierten württembergischen Buchreihe. Zu
diesem Werk hat auch unser verstorbener früherer Vorsitzender Martin Wellmer eine
Ubersicht der Geschichte des Kreises geliefert. Nun ist ein Jahrzehnt später, nachdem es
dem Kreis gelungen war, die Verwaltungsreform ungeschoren, ja sogar ein klein wenig
vergrößert, zu überleben, wieder ein Uberblick erschienen, im Textteil wesentlich knapper,
dafür mit rd. 100 z. T. farbigen Bildtafeln unterschiedlicher, z. T. sehr guter Qualität.
Der Text von Karl Kurrus gibt einen knappen geschichtlichen Abriß, im weiteren eine
Ubersicht über die Siedlungen der neuen Gemeindeverwaltungsverbände samt Kartenskizzen
der Verwaltungsräume mit den neuen Gemarkungsgrenzen. Den gut ausgestatteten
Band beschließt ein Plan des Gesamtkreises, der die Gemeindegrenzen, Gewässer und
Fernstraßen zur Anschauung bringt.

W. Stülpnagel

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