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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 10
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liehen Niveau ihrer Veranstaltungen. Bekannte Historiker, wir wollen nur das
Ehrenmitglied des „Schauinsland", Theodor Mayer, nennen, kamen sich nicht
zu gut vor, in beiden Vereinigungen Vorträge zu übernehmen, und diese selbst veranstalteten
schließlich, auch schon gemeinsam mit dem Ende der Zwanziger Jahre
entstandenen „Alemannischen Institut", gemeinschaftliche Vortragsabende. Martin
Wellmer, dem unser Verein ebensoviel zu verdanken hat wie seinem unermüdlichen
Werber und Kassier Joseph L. Wohleb, hat vor einigen Jahren
dargelegt, wie es allmählich zu dieser „Verwissenschaftlichung" auch im Breisgauverein
Schauinsland kam. Man war nicht mehr weit voneinander entfernt, als sich
die beiden Vereine schließlich in einem einzigen, unserem jetzigen „Breisgau-Geschichtsverein
Schauinsland" zusammenfanden.

Diese Fusion geschah, während und nach zerstörerischer Kriegszeit, auf höchst
friedliche Weise. Letzlich war, wie so oft bei unseren historischen Gesellschaften,
die Personenfrage entscheidend. Der „Schauinsland" hatte trotz starken Einbußen
mit seiner größeren Unmittelbarkeit seinen persönlichen Bestand besser zu bewahren
vermocht als der „Geschichtsverein", bei dem der Generation von Friedrich
Schaub keine jüngere folgte. Im Grunde brachten die Notjahre nach 1945 nur
einen dem Gebot der Stunde folgenden Entschluß. Unter verschiedenen Zeichen
angetreten hatten sich beide Vereinigungen unaufhaltsam aufeinander zu entwik-
kelt; im „Schauinsland" hatte man einige überholte Romantizismen abgestreift, die
überlebenden Mitglieder des „Freiburger Geschichtsvereins" hatten ihrerseits verspürt
, daß landschaftliche Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung ohne stärkere
Anlehnung an die Eigenwerte der Landschaft der Sterilität zu verfallen in
Gefahr standen. So vermied man es, eine hochverdiente Institution künstlich zu
neuem Leben zu erwecken, beide Teile gingen fast unmerklich im „Breisgau-Geschichtsverein
" auf, der in Stadt und Land wie eh und je bündig den Namen des
Freiburger Hausbergs, des Schauinslands, trägt. Daß wir auf beider historischer
Gesellschaften Füßen stehen und von beiden zehren, dessen sollten wir uns bei diesem
Jubiläum, das durchaus beiden gilt, ständig bewußt sein.

Karl S. Bader

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