Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 63
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0069
noch 1324 im Stadtrat91 und Johannes der Schwab ebenfalls im Jahre 1337.92
Außer dem Bannwart, gegen den sich die Klage richtete, erscheinen noch zwei weitere
städtische Bedienstete, Walter der Stockwärter und Cönzi der Zoller. Der
Stockwärter oder Stabknecht hatte abends und morgens dabei zu sein, wenn die
Stadttore geschlossen, bzw. geöffnet wurden, dann hatte er sich zum Schultheißen
zu verfügen und zum Bürgermeister und sie zu fragen, ob einer von ihnen seiner
bedürfe. Auf den gefreiten Jahrmärkten hatte er das Standgeld zu erheben und
Gefangene in den Turm zu führen. Er stand über den Knechten und hatte das
von diesen eingezogene Geld zu verteilen.93 Dem Handels- und Handwerkerstand
gehörten an: Der Gerber94 und Rotmund der Gerber, Clewe der Hafner, der Holzer
(Holzhauer),95 der Karrer (Fuhrmann), Werli der Krutzeler (Grützehändler),96
Burchart der Landtwige, Berchtold der Lieber und Cünzi des Liebens beide Söhne,
dann Meister Abrecht der Mertzeler, Friedrich der Metzeler und Abrecht der Mert-
zeler in Oschwaldes Haus. Der Name Mertzeler kommt von mercellarius und bedeutet
soviel wie Krämer. Die Familie läßt sich noch bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts
in Waldkirch nachweisen. Im Zinsregister des Klosters aus der Zeit um
13 3 0 97, wie auch im Tennenbacher Güterbuch98 wird des „roten Merzelers hof-
statt" erwähnt. Ferner werden zwei Metzger ohne Nennung des Namens aufgeführt
. Dann Hug und Berchtold der Müller, wovon einer der Herren- und der
andere der Spitalmüller war.99 Es folgen Heinrich und Johannes der Pfister (Bäk-
ker),100 Walter der Spengler, Burchart, Swerit und Cuntzi der Schedeler (Schüsseldreher
), Rudolf der Scherer (Barbier).101 Der Schmidt und Cuntzi der Schmit. Die
Schmit lebten noch lange in der Stadt. Der Smit von Waldkirch kommt 1308 in
einer Freiburger Urkunde vor.102 1324 sind Rudolf und sein Bruder Conrad im
Waldkircher Rat.103 1337 Rudolf und Johans der Smit104 und 1359 wird Cunrat
der Smit als Bürger genannt.105 „rudin der smide" erscheint ferner im Zinsbuch des
Klosters.106 Auch Henzi der Schnider hatte einen Nachkommen in Marquart dem
Snider 1337,107 der im gleichen Jahr als Merkeli der Snider erwähnt wird.108 Vielleicht
haben wir in diesem Merkeli den Ahnherrn der bis ins 16. Jahrhundert am
Ort nachweisbaren Familie Merklin vor uns, deren hervorragendstes Mitglied Dr.
Balthasar Merklin von Waltkirch (1479-1531) Reichsvizekanzler und der Kommissar
Kaiser Karls V. auch Fürstbischof von Konstanz war.109 Als weitere Gewerbebetriebe
werden genannt: Senge (Schnitter), der Seiler, der Suter (Schuhmacher), der
Swegler (Pfeifer), Swiger der Sigrist, Ulrich der Waldener, Bentzeli der Weber und
Hornberg der Weberg. Vielleicht war auch dieser ein Weber. Bezüglich der Suter ist
zu sagen, daß ihr Name noch mehrfach erwähnt wird, so Abreht und Hesse der
suter in dem mehrfach genannten Zinsregister des Klosters und weiter Albrecht der
Suter, der 1334 als Besitzer eines Hauses in der Stadt vorkommt.110 Bei Waldener
handelt es sich möglicherweise nicht mehr um die Berufsbezeichnung eines Waldaufsehers
, sondern eher um einen bereits festen Familiennamen.111 Conrad und Johannes
der Walker, beide Brüder, gehörten nicht allein einer später noch nachweisbaren
Familie an, sie trugen die Berufsbezeichnung Walker als Zunamen. Conrad
erscheint schon 1287 im Rat und 1299 als Zeuge.112 Johannes hatte um 1330 ein
Haus in der Stadt und die Mühle „zu der oberen Walken" Clawes der Walker, der
1337 genannt wird,113 war wahrscheinlich Nachfolger des Conrad auf der unteren

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