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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 69
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0075
„Schwobstor". Dieser Weg über den Kilpenpaß nach Schwaben war den Freibur-
gern ein Dorn im Auge, stellte er doch für sie ein unliebsamer Mitbewerber im
Straßenverkehr zuungunsten der von der Stadt bevorzugten Straße über die
Wagensteig. Da Schmalhans im Hause Schwarzenberg Küchenmeister war und
der Konvent des Klosters, wie es scheint, lustig nach der Pfeife des Freivogts
tanzte, konnte es sich Heinrich von Schwarzenberg leisten, im Jahre 1316 das Wegerecht
der Straße durch das Simonswäldertal für 50 Mark Silber an die Stadt Freiburg
zu verkaufen. Den Hauptschaden an diesem Geschäft hatte sein Nachbar auf
der Kastelburg und die Stadt Waldkirch zu tragen, die nun von einem für ihren
Handel und den Durchgangszoll wichtigen Verkehrszweig abgeschnitten waren. Die
bei Bleibach abzweigende Straße über die Heidburg ins Kinzigtal hatte bei weitem
nicht die Bedeutung wie die über den Kilpenpaß.133

Das Kernstück der Stadtanlage aber war der Markt. Seinetwegen und um den
Gewinn daraus auf ihrer Seite zu haben, hatten die Schwarzenberger dem Klostermarkt
im Wiler das Wasser abgegraben und ihn mit allen Rechten und Gerechtigkeiten
in die von ihnen errichtete Stadt übertragen. Die Stadt hatte ursprünglich
zwei Jahrmärkte. Die Bäcker, die Metzger und die Schuster aber verfügten auf der
Marktstätte über ihre Verkaufsstände.

öffentliche Bauten

An der Marktplatzecke, mit Öffnung gegen die Hauptstraße, an der Stelle des
jetzigen Rathauses, befand sich die Laube, eine sowohl nach der Hauptstraße,
wie nach dem Markt hin durch Arkaden geöffnete Halle, in welcher auch die Gerichtssitzungen
abgehalten wurden. Da diese nicht sehr oft stattfanden, konnten
die Bäcker und die Schuhmacher an den Markttagen ungestört darunter ihre Bänke
aufschlagen und ihre Ware feilbieten. Der Stadt mußte das nur recht sein, konnte
sie doch dabei ein nettes Standgeld einnehmen. Die Fleischbank war jedoch „vnder
der metzege", einem Gebäude, das etwa in der Höhe des Gasthauses zum Bären
mitten auf dem Marktplatz stand und erst 1573 abgebrochen wurde.134 Die Arkaden
wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts geschlossen. Die Gerichtssitzungen
fanden nach 1567 in dem über den Lauben erbauten Rathaus statt. Die
dadurch freigewordene Halle diente künftig dem Marktbetrieb. Eine Zeitlang
fand dort der Getreidemarkt statt. Das Kloster hatte seine Gerichtsstätte vor der
Stadt auf dem Graben vor dem Niederen Tor, unter der Lötschen (Letze = Verhau
).135

Da die Pfarrkirche St. Walburg außerhalb der Befestigung, unmittelbar vor dem
Margarethenmünster stand, lag der Wunsch nahe in der Stadt selbst ein eigenes
Gotteshaus zu haben, um in Fällen wo die Bürger die schützenden Mauern nicht
verlassen konnten, ein solches nicht entbehren zu müssen. Schon bald nach der
Stadtgründung, spätestens kurz nach 1300, wurde nahe dem Zimintor eine Kirche
erbaut, in der die Stadtbürger bequem unterkommen konnten. Mit der Bezeichnung
„Unser Lieben Frauen Stadtkapelle" ist dieses Gotteshaus nach mehreren Umbau-

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