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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 75
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0081
Heinrich von Rappoldstein, Herr zu Hoheneck, des Johannes Vormund, Markgraf
Heinrich von Hachberg und seine Oheime Friedrich und Johann von Osenberg.

Diese Stadtrechtsurkunde stellt zunächst eine Kurzfassung der Waldkircher dar.
Vieles von dem was die beiden Herren mit der Stadt Waldkirch vereinbarten kam
für die Elzacher Verhältnisse gar nicht in Betracht. Die Herrensteuer ist gegenüber
dem größern Waldkirch mit 12 Mark gegenüber 14 MS unverhältnismäßig hoch
angeschlagen. Im ganzen unterscheidet sich die Elzacher von der Waldkircher Urkunde
einmal in der Ausdrucksweise, dann aber auch durch einige Kleinigkeiten in
der Formulierung. Bei den außerordentlichen Abgaben wird in der Elzacher Urkunde
bei Erlangung der Ritterwürde ein Sohn nicht miteinbezogen, auch ist hier
nicht von einer Tochter, sondern allgemein von einem Kind, das auszustatten
wäre, gesprochen. Es wird ausdrücklich gesagt, daß der Aussteller keine Kinder hatte
. Unter den Zeugen erscheint zudem sein Vormund. Johannes war noch ein Kind
als sein Vater Walter 1334 starb. Noch im Jahre 1347 wurde er volljährig und verheiratete
sich mit Anna, einer Stieftochter des Grafen Johann von Fürstenberg, die
seine Frau Johanna von Signau aus ihrer ersten Ehe mit Ulrich II. von Schwarzenberg
mitgebracht hatte.150 Da diese Urkunde nicht, wie sonst oft üblich, ein Insert
mit dem ältesten Text enthält, wurde sie im Stil der Ausstellungszeit abgefaßt, woraus
sich die Unterschiede in der Diktion ohne weiteres erklären lassen. Obwohl die
vorliegende Abschrift in der ersten Zeit nach dem Brand und gleichzeitig mit den
neuen Rechtsbestätigungen gefertigt wurde, wird in letzteren an keiner Stelle auf
sie Bezug genommen.

Am 31. Juli 1498 wurden drei Urkunden ausgefertigt, die sich auf die Wiederbeibringung
verlorener Rechtsgrundlagen beziehen. Die erste hat zwei Aussteller,
nämlich Georg von Landeck, Propst, Michael von Reischach, in sieben freien Künsten
Magister, Dekan, und das ganze Kapitel des St. Margarethenstifts Waldkirch
als Herren des „Eigentums Erdreich". Der andere Aussteller ist Heinrich von Rechberg
von Hohenrechberg zu Schwarzenberg als Vogtherr. Zunächst wird mitgeteilt,
wie noch in Menschen Gedächtnis, sei das Städtlein Elzach in Grund verbrannt und
nichts darin verblieben. Der Stadt Freiheiten, Briefe, Rödel und andere Urkunden
vom Stift und Gotteshaus Waldkirch, vom Haus Österreich und der Herrschaft
Schwarzenberg sind verbrannt. Schultheiß, Bürgermeister und Rat hatten nun von
Jahr zu Jahr von den ältesten und glaubhaftesten Männern vernommen, wie weit
der Stadt Zwing und Bann gegangen, wie sie Pfund- und Kaufzölle, desgleichen
Wegegeld und Umgeld gegeben haben und wie es auch wegen der Märkte gehalten
worden war. Das Ergebnis der Umfrage wurde in ein Buch eingetragen. Den ersten
Jahrmarkt hatte Elzach auf Dienstag nach dem heiligen Pfingstfest, den zweiten
auf Gorgoni, den Tag nach Mariä Geburt (9. September) und den letzten an
St. Nikolaus. Jeden Dienstag war früher Wochenmarkt.151

In der zweiten Urkunde ging es darum, vom St. Margarethenstift wieder wie
zuvor von den Äbtissinnen und Pröpsten, mit dem Kauf- und Pfundzoll belehnt
zu werden. Dieser Zoll war der Stadt Elzach von der Ramsfurt, anschließend an
den der Stadt Waldkirch verliehenen, in und um Elzach durch das ganze Elztal
hinauf soweit die Schneeschleife (Berggrat) geht. Der jeweilige Bürgermeister soll
wieder wie früher Lehensträger sein und die Stadt alljährlich dem Stift auf Mar-

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0081