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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 167
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0173
Anna (9. 5. 1787), Maria Theresia (28. 5. 1789), Maria Rosa Barbara (1. 12. 1790)
und Franz Xaver (10. 10. 1793).12

Bei allen Taufeinträgen verdienen die Paten der Hauser-Kinder Beachtung. Den
ersten vier stand der Handelsmann Joseph Anton Herzog, der Stiefvater Catha-
rina Raisers, bei. „Johann Nepomuk Raiser Philosophiae Studiosus" 13 schloß sich
bei den nächsten vier Kindern an. Daß F. A. X. Hauser im Jahr der Hochzeit mit
Wohnung und Werkstatt von der Nußmannsgasse an den Predigerplatz (Unter-
linden) überwechselte, läßt sich aus der Wahl der Taufpatin für die ersten fünf
Kinder schließen. Maria Anna Vogel, die Frau Franz Anton Vogels, des bedeutendsten
Freiburger Stukkators im 18. Jahrhundert14, wurde 1777 Witwe. Weil sie
keine Nachkommen hatte, konnte sie die Werkstatträume im Haus „zum tiefen
Weg" 15 an den Bildhauer F. A. X. Hauser vermieten. Ich stütze mich jedoch nicht
nur auf die Tatsache, daß sich Maria Anna Vogel bis zu ihrem Tod (8. 7. 1785) als
Patin der ersten fünf Hauser-Kinder besonders eng der Bildhauerfamilie verbunden
zeigte. Am 19. Juli 1785 wird in ihren Verlassenschaftsakten auch ausdrücklich
festgehalten, daß „Xaveri Hausser der Bildhawer Jährl. Haußzins 24 fl Vom
3t Dec. 1784 Biß 3ten Junij 1785 pr. 6. Monat 12 fl" zu entrichten habe.16 Den
beiden Patenkindern Johann und Maria Anna Hauser hinterließ sie hingegen ein
Legat von 300 Gulden. Auffallenderweise sind bei den übrigen Kindern F. A. X.
Hausers wiederum nur Verwandte seiner Frau Catharina Raiser, und zwar Marie
Theres Herzog, Universitätsadministratorsfrau, Maria Eva Herzog, „Handels-
Wittwe", und Johann Baptist Herzog, Administrator bei der Hohen Schule, als
Paten festzustellen. Zu der gesamten Hauser-Verwandtschaft in der Nußmannsgasse
hatte sich nicht eine einzige Beziehung ergeben.

Als am 18. August 1795 Katharina Hauser, die Bildhauersfrau, im Alter von
42 Jahren an „Faulfieber" starb17, wurde durch eine städtische Kommission nachfolgend
ein Erbschaftsinventarium18 zusammengestellt, das einen Einblick in die
damals wenig glücklichen wirtschaftlichen Verhältnisse F. A. X. Hausers bietet. Die

12 Dompfarramt Freiburg, Taufbuch 1754 1782, S. 586, 622, 666; Taufbuch 1783 1797, S. 9. Kath.
Stadtpfarramt St. Martin Freiburg, Taufbuch 1785 1800, fol. 3, 17, 32, 50, 66.

13 Stiefbruder der Catharina Raiserin. Geboren 1768 Freiburg. Philosophie und Jurastudium in Freiburg.
Dr. jur. Oberamts und Appelationsrat in Stockach, Günzburg. 1805 in bayrische Dienste getreten. 1808
Kreisdirektor in Ulm, 1810 in Eichstätt, 1817 in Augsburg. 1833 pensionier" Korrespondierendes Mitglied
der historischen Klasse der Königlichen Akademie der Wissenschaften in München. Gestorben 1863 Augsburg
. Vgl. Friedrich Schaub, Die Matrikel der Universität Freiburg i. Br. von 1656 bis 1806, Band I,
S. 874, Nr. 93.

14 Geboren 5. Dez. 1720 Wessobrunn/Oberbayern. Seit 1746 in Freiburg. 1747 Einbürgerung und Verheiratung
mit der Zimmermeisterstochter Anna Maria Zechin, Witwe des Joseph Pfundstein. 1749 Endgültige
Aufnahme in die Bauzunft zum Mond. 1751 Kauf des Hauses am Predigerplatz. Nach kinderloser Ehe
am 18. Juni 1777 in Freiburg gestorben. Werke im Breisgau und Südschwarzwald. Er gehörte von Herkunft
und Ausbildung zu jenen vorzüglichen Stukkatoren und Marmoraltarbauern aus Wessobrunn, die
in Südwestdeutschland maßgeblich barocke Kirchen und Repräsentationsräume ausgestalteten. (Aus Stadtarchiv
und Dompfarramt Freiburg).

15 Hermann Flamm, Geschichtliche Ortsbeschreibung der Stadt Freiburg, II. Band Häuserstand 1400 1806,
S. 177.

10 Stadtarchiv Freiburg, Akten Erbschaften, Paket 291 Vocheisen Voit.

,T Stadtpfarramt St. Martin Freiburg, Totenbuch 1785 1805, S. 131 Außerdem Freyburger Zeitung vom

16. September 1795, Seite 300.
^ Stadtarchiv Freiburg, Verlassenschaftsakten Hauser Katharina geb. Raiser 1795.

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