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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 199
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0205
Desportes, und dem Colmarer Dichter Konrad PferTel sehr gefördert wurden und
im Herbst 1807 dazu führten, daß das Pariser Innenministerium die Rückgabe der
drei Altarbilder nach Freiburg genehmigte. „Kraft dieses Bescheides, der allenthalben
mit berechtigter Freude entgegengenommen wurde, beschloß der Magistrat,
den Zunftmeister Vinzenz Hauser als Kunstverständigen zu ermächtigen, sich unverzüglich
nach Colmar zu begeben, um die Gemälde daselbst in Empfang zu nehmen
und sie wohlverwahrt nach Freiburg zu verbringen. Hauser, der dem Präfekt
Felix Desportes ein warmgehaltenes Dankschreiben des Rates überbrachte, ist in
Colmar überall sehr freundlich aufgenommen und behandelt worden. Er kam in
der Nacht vom 31. Dezember 1807 auf den 1. Januar 1808 mit den Gemälden, die
man ihm ohne alle Schwierigkeiten auslieferte, nach Freiburg zurück."140

Vinzenz Hauser segnete nach einem erfolgreichen Leben am 15. April 1831 das
Zeitliche141 und wurde auf dem Alten Friedhof begraben. Dort steht an der Mauer
zur Karlstraße, nahe der nördlichen Friedhofsecke, noch sein vermutlich von einem
der beiden letzten Hauser Bildhauer geschaffener Grabstein, der uns kündet:

„Fest im Glauben, treu und bieder
wandelt5 er des Lebens dunkle Pfad',
bis ihn selig rief hinüber
Gottes Wink ans ew'ge Lichtgestad."142

Von den Kindern des Faßmalers Vinzenz Hauser sr. folgte der älteste Sohn gleichen
Namens dem Vater im Berufe nach. Als Juniorchef seit 1810 gleichrangig in
der Werkstatt mitarbeitend143, wurde Vinzenz Hauser II (1784-1856) sofort nach
dem Tod des alten Zunftmeisters auch in dessen Zunftämter als Armenkommissar
und Zunftmeister übernommen.144 Man schätzte ihn allgemein als Kirchenmaler
und Restaurator; er errang sich Namen und Vermögen. Eine mehr zufällig zusammengekommene
Liste will auf die Bedeutung Vinzenz Hausers II für das Kunstgeschehen
im Breisgau während des zweiten Viertels des letzten Jahrhunderts hinweisen
:

1834 Renovierung von drei Altären des Klosters Tennenbach und deren Aufstellung
in der Kirche Günterstal145;

1835 Farbfassung und Vergoldung von Altar, Kanzel und Beichtstuhl der Pfarrkirche
Amoltern146;

ho Friedrich Kempf, Heimsuchungen und Schicksale des Freiburger Münsters in Kriegsnot und Feuersgefahr
Freiburger Münsterblätter, 12. Jg./1916, S. 23.

141 Dompfarramt Freiburg, Totenbuch 1826-1845, S. 98.

142 Stadtarchiv Freiburg, „Die Toten des Alten Friedhofs zu Freiburg i. Br." Manuskript von Berthold
Stoehr/1904, S. 48, Nr. 216.

143 Vertrag vom 7. Juli 1810 mit Zusicherung der Übergabe des Wohnhauses Nußmannsgasse Nr. 360 (in den
Erbschaftsakten Nr. 7209/1856).

144 Stadtarchiv Freiburg, RP 407 - Ratspr. 1831, S. 191 - Rp 408 - Mag. E. Pr. 1831, o. S., EN 1182, 1498.

145 Renate Stegmeier, Zeugen einer untergegangenen Abtei Die Altäre aus dem Kloster Tennenbach Badi-
sche Zeitung v. 13. 12. 1969/Nr. 287, Beilage Gestern und Heute.

146 Wie Anmerkung 71, FDA NF. 57/1930, S. 43.

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