Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 204
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0210
Das Kornhaus der kleinen Stadt am Kaiserstuhl, die inzwischen nicht mehr ein
Viertel der Einwohnerzahl von Freiburg hat, sondern (beide Städte mit den vollzogenen
Eingemeindungen gerechnet) nur noch den 27. Teil, blieb erhalten. Es hat
gleich nach seiner Fertigstellung die Heimsuchungen des Dreißigjährigen Krieges
und das alle paar Jahrzehnte sich wiederholende kriegerische Wetterleuchten im
Grenzland überstanden, sogar die höllischen Schrecken der zwei Weltkriege.

Das am 27. November 1944 beim Fliegerangriff zerstörte Freiburger Kornhaus
wurde in den Jahren 1970/72 mit dem alten äußeren Bild wieder aufgebaut. Eine
vollkommen neue Innengestaltung ist auf die hauptsächlich gastronomische Nutzung
des Hauses an dieser markanten Stelle der Fremdenverkehrsstadt Freiburg
ausgerichtet worden.

Der stolze Bürgerbau

Die nördliche Giebelseite der Kornhalle präsentiert den Massivbau, aus rotem
Sandstein, in seiner klaren, harmonisch-ausdruckstarken Art. Drei Geschosse, durch
Gesimse getrennt, erreichen eine Höhe von 10 Meter. Darüber, fast 9 m hoch, der
ebenfalls dreigeschossige Staffelgiebel mit drei mal drei Stufen, auch durch Gesimse
abgesetzt. Auf der obersten Staffel ist seit altersher ein Storchennest. Vier Treppenstufen
führen vom Kopfsteinpflaster zu den zwei Rundbogentoren, dem Eingang
an der Nordseite. Über dem gemeinsamen Mittelpfeiler ist, in verzierter Viereckkassette
, das Endinger Stadtwappen mit der Jahreszahl 1617 (Abb. 8), eine meisterhafte
Steinmetzarbeit. Die zwei Obergeschosse und die Dachgeschosse haben,
symetrisch angeordnet, insgesamt acht Fenster mit Kreuzstab und provilierten Gewänden
sowie, im 3. Obergeschoß und im ersten und obersten Dachgeschoß, tür-
förmige Speicheröffnungen. Zuoberst ist das Rad für den Speicheraufzug (Abb. 2).
Der Südgiebel ist genauso gestaltet (Abb. 3), nur sind die beiden Tore bescheidener
in ihrem Breitmaß; dem entspricht auch die geringere Höhe der Tore, da der ganze
freistehende Bau mit dem Südgiebel den höchsten Punkt der Bodenhöhe erreicht
hat. Auf dem südlichen Staffelgiebel ist, in Stein gehauen, das „Laubemännli",
eine Mensch-Fabel-Gestalt, mit zwei nach außen geteilten und nach oben gebogenen
Schuppenflossen. Mit diesem Laubemännli verbunden ist manch historischfrohe
Sage oder Gewohnheit der Endinger. Über seinem Haupt dreht sich die
schmiedeeiserne Wetterfahne nach dem Wind,

Die östliche Seite zeigt die drei Geschosse als dominierende Fassade an der engsten
Verbindung zwischen dem nördlichen und südlichen Teil des Marktplatzes. Im
Erdgeschoß sind zwei Rundbogentore und vier Rundbogenfenster. In den beiden
Obergeschossen je fünf Fenster, von derselben Beschaffenheit wie die der Giebelseiten
. Da sich das Bodenniveau von der Kornhalle an in westlicher Richtung gegen
den Stadtteil „Hof" stark anhebt, führt an der westlichen Traufseite eine Treppe
direkt zu dem 1. Obergeschoß; das Bogentor ist nahe der nördlichen Giebelwand.
Ein früher bestandenes zweites Eingangstor, südlich, wurde zu einem Fenster umgebaut
. An der Westseite sind jetzt für das Erdgeschoß keine Tore und Fenster, für
das erste Obergeschoß ein Tor und vier Fenster, für das zweite Obergeschoß sechs
Fenster.

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