Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 206
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0212
Abbildung 6: Halle im Erdgeschoß, Blick nach Süden

Auch die darüber liegenden drei Stockwerke haben auf der Mittelachse Säulen, eine
von der Statik her gesehene klare Konzeption vor bald vier Jahrhunderten.

Die vier Steinsäulen im Erdgeschoß, welche zusammen mit der West- und Ostwand
auch die Decke tragen, beschrieb Joseph Schlippe, der große Freund und Hüter
solcher Bauten, so:

„Fast will es so scheinen, als habe der Steinmetz im zweiten Jahrzehnt des 17, Jahrhunderts ein
schon damals veraltetes Musterbuch benutzt: Die antiken Formen sind liebenswürdig und eigen
artig mißverstanden, wie es etwa die Frührenaissance noch liebte. Betrachtet man der Reihe nach
die Säulen von der südlichsten bis zu der am meisten gen Norden stehenden, dann möchte man
glauben, daß die antiken Säulenordnungen demonstriert werden sollten:

Der erste Säule käme etwa auf die römisch dorische Ordnung heraus, wobei freilich der Echinus
nicht rund, sondern quadratisch und mit einem Eierstab geschmückt ist. Der Säulenschaft ist rauten
förmig gepunzt. Auch die dritte Säule hat ein an die römisch dorische Ordnung erinnerndes Ka
pitell, jedoch auf senkrecht kanneliertem Säulenschaft. Das zweite Säulenkapitell folgt mit den
Voluten des Polsters und dem hier kreisrunden Eierstab darunter ziemlich genau der jonischen
Ordnung. Der Säulenschaft trägt eine viertelkreisförmig gewundene Kannelierung. Die letzte
Säule schließlich, am Nordende der Halle, trägt ein korinthisches Kapitell, das noch am ehesten
dem antiken Vorbild entspricht; der Säulenschaft ist über einem Kranz von Akanthusblättern mit
zartem Beschlagwerk geziert."

(Nachrichtenblatt der öffentl. Kultur und Heimtpflege; 8. Jahrg. 1/1957)

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