Freiburger historische Bestände - digital

Abbildung 8: Stadtwappen über dem nördl. Doppelportal

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts waren die Werkleute als „Bauhütte" eine Genossenschaft
mit eigenem Werkraum, hauptsächlich für größere Kirchenbauten
(z. B. in Freiburg oder in Straßburg). Neben den sonstigen Bauhandwerkern waren
die Steinmetze, nach fünfjähriger Lehre und vorgeschriebener Wanderschaft, mit
die wichtigsten Leute der „Hütte". Gerade auch von ihnen war das „Hüttengeheimnis
" zu hüten. Zu den Plänen und Berechnungen der Architekten-Baumeister gehörten
eben an hervorragender Stelle auch die künstlerischen Entwürfe, Zeichnungen
und später die danach auszuführenden Arbeiten der Steinmetze. Ihre Kunstwerke
im einzelnen sind nach Größe, Art und Aussagewert sehr vielseitig. Die Kunst der
Steinmetze wird uns am einzelnen Bauwerk einen gewissen einheitlichen Kunstausdruck
feststellen lassen, ohne dabei die individuelle kunstvolle Darstellung des einzelnen
Werkstückes zu übersehen. Ob Laubwerke oder Ornamente, ob Knospenoder
Blatt-Kapitelle, ob Maßwerke oder Figuren: vom Entwurf bis zum letzten
Klöpfelschlag auf den Spitzmeisel muß der Sinn für eine reife Gestaltung und das
handwerkliche Können dem Steinmetz zu eigen sein. Das ist sicher der entscheidende
Grund dafür, daß die persönliche Verantwortung - auch die persönlich ver-

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