Freiburger historische Bestände - digital

vieles zu sagen. Einige gute und böse Erlebnisse seien angeführt: Der schon erwähnte
Dreißigjährige Krieg, gleich ein Jahr nach Vollendung des Kornhauses;
1634 Plünderung durch die Schweden; 1690, während der französischen Belagerung
, hatte der Dauphin sein Quartier in dieser Stadt; 1714 der große Glockenguß;
1753 letzte Hexenverbrennung im Breisgau; ab 1773 größerer Bau von Schiff und
Turm der Peterskirche; 1844 Abbruch des Riegeler Tores; 1846 neuer Bau der Martinskirche
; und durch all die Jahrhunderte frohe Feste, feierliche Prozessionen, aber
auch Not und Elend, nicht nur durch kriegerische Einwirkungen, auch durch Hagelschlag
und Frostschäden in den sonst vom Traubensegen begünstigten weiten
Rebbergen zwischen dem Laubenmännli und der vom Kaiserstuhl grüßenden Katharinenkapelle
. Es darf wohl nicht vergessen werden, daß in der alten-neuen
großen Halle der Laube für Begegnungen eine würdige gute Stube zu finden ist, sei
es beim Besuch von Gästen aus Vorarlberg, aus dem Elsaß oder von anderen Freunden
der auch in Punkto Gastfreundschaft traditionsbewußten Stadt Endingen.

Zum Schluß darf ein Wort wiederholt werden, das ich vor zehn Jahren für „Das
große Haus der kleinen Stadt" geschrieben habe:

Das Herzstück des Marktplatzes ruht in der Mitte auf vier Säulen, jede in
Form und Zeichen anders, alle gemeinsam die Last tragend. Lassen wir sie
in vierfacher Weise mahnen zur dankbaren Ehrfurcht vor dem Überkommenen
, zum zeitaufgeschlossenen Streben nach gutem Erfolg, zum fleißigen Bemühen
um das Künftige, und zum aufrichtigen Miteinander für das Wohl der
Gemeinschaft.

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