Freiburger historische Bestände - digital

Abb. 2: Hans von Ropstein: Mater dolorosa. Hochchorfenster im Frei
burger Münster. Ausschnitt. (Foto: Claus Hermans, Freiburg/Br.)

ber 1337, wo ein Wilhelm Brunnemeister, Bürger zu Freiburg, bekundet, daß er
von „hern Jacoben dem Walker" . . . „das Viertel der Walke nebst dem Wasser

V

und Zubehör in der Owe gegenüber den Augustinern am Graben" als ein rechtes
Erblehen empfangen habe.31

Wenn auch die Quellen darüber schweigen, so dürfen wir doch schon allein aus
der engen Nachbarschaft schließen, daß die Wollenweber, Tuchwalker und Gerber
der Gerberau die nahe Klosterkirche zur Verehrung der Patrone ihres Handwerks
benutzten, d. h. daß hier die hl. Maria Magdalena besonders in ihrer Eigenschaft als
Zunftheilige der Wollenweber verehrt wurde, ebenso wie die hl. Anna als Schutzheilige
der Freiburger Gerberzunft.32 Ohnehin dienten die Kirchen der Bettelorden,
zu denen ja auch die Augustinereremiten zählten, ganz allgemein als Kirchen, in
denen Bruderschaften und meist mit ihnen verbundene Zünfte ihre besonderen
Gottesdienste - vor allem Patrozinien und Jahrzeiten - abzuhalten pflegten, oft an

223