Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 246
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doch 1805 wieder aufgelöst werden und wurde im gleichen Jahr nach Heidelberg
verlegt. Dort stand sie in enger Verbindung zur Universität. Die Hebammen wurden
im Winter, die Studenten im Sommer unterrichtet. Der geordnete Hebammen-
Unterricht begann am 2. 12. 1807. In den folgenden Jahren wurden die kleinen
Hebammeninstitute aufgelöst und einige wenige Hebammen-Lehranstalten gegründet
. Die bereits bestehenden kleinen Institute in Heidelberg, Donaueschingen
und Freiburg boten sich dafür an. In Freiburg war gerade das neue Klinikum fertig
geworden. Man hatte bereits Rücksicht genommen auf die Bedürfnisse einer Hebammen
-Lehranstalt. Ab 1833 finden wir einen geregelten Hebammen-Unterricht
in der Lehranstalt Freiburg.

In den Jahren 1795 und 1796 hatten sich die Beschwerden gehäuft, daß ein „Assistent
" den Lehrstuhl für Chirurgie und Geburtshilfe vertrat. So wurde am 3. 4.
1797 Johannes Mathias Alexander Ecker26 ordentlich-öffentlicher Professor der
Chirurgie und Hebarzneykunst (nach anderen Quellen: Wund- und Hebarzney-
kunst). Ecker lehrte im Hörsaal der „Alten Universität" die theoretische Chirurgie
und hielt daneben Vorlesungen über Geburtshilfe. In derSapienz erteilte er „chirurgische
und geburtshilfliche Clinik", worunter eine klinische Visite zu verstehen ist.
Im Jahre 1798 bittet er um die Erlaubnis ,einen geburtshilflich-praktischen Unterricht
in der Sapienz abhalten zu dürfen. 1799 erhält er die Erlaubnis „2 bis 3
Schwangere in einem besonderen Zimmer der Universitäts-Klinik in jedem Semester
unterzubringen und zur Belehrung der Studierenden zu verwenden".

In den Ankündigungen für das Winter-Semester 1807/08 ist zu lesen: „Die Hebammenkunst
trägt Mittwochs und Freitags von 1 bis 2 Uhr der chirurgische Assistent
Professor Ecker's, Herr Veit Karle vor. Die Entbindungskunst mit Übungen
am Phantom und an Leichen lehrt Herr Hofrat und Professor Ecker, Dienstags und
Donnerstags von 3 bis 4 Uhr. In der Entbindungskunst wird von denselben in
einem besonderen Zimmer des Krankenhauses zu praktischen Übungen öfters Gelegenheit
verschafft". Auch im Sommer-Semester 1808 zeigt Ecker nochmals zwei
geburtshilfliche Praktika an, die später nicht mehr gehalten wurden. Im Winter-
Semester 1813/14 wird erstmalig „über die Erkenntnis und Heilung der Frauenzimmerkrankheiten
" (Siebold) gelesen. Im Vorlesungsverzeichnis des Winter-Semesters
1816/17 wird eine geburtshilfliche Übung angezeigt: „Die geburtshilflichen
Übungen finden in der auf 6 Kindbetterinnen erweiterte Gebäranstalt statt". Im
Winter-Semester 1820/21 wird gelesen: „Geburtshilfe nach Froriep mit Übungen
am Phantom, Dienstag und Samstag von 6 bis 7 Uhr, Professor Ordinarius Ecker.
Unterricht für Hebammen gibt Professor Extraordinarius Beck. Chirurgische und
geburtshilfliche Klinik im Krankenhaus, täglich von 10 bis 11 Uhr, Professor Ordinarius
Ecker. Der chirurgische Assistent Professor Extraordinarius Beck: „Über
die Krankheiten der Schwangeren, Wöchnerinnen und Kinder".

Die unheilvollen Beziehungen der Fakultät zum Innenministerium in Karlsruhe
sollen nur kurz angedeutet werden. So wurden 1811 nur die Mediziner zum Staatsexamen
zugelassen, die die Gebäranstalt in Heidelberg besucht hatten. Noch 1858
waren die Professoren der Fakultät an den Prüfungen nicht beteiligt, geprüft wurde
im Innenministerium in Karlsruhe.

So wurde es immer dringlicher, die Medizinische Fakultät auszubauen. Profes-

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