Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 261
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0267
Einnahmen, Ausgaben, Saldo

I. Einnahmen

E 1 und E 19: Steuer und Satzgeld sowie Schätzung (vgl. A 8).

Steuer und Satzgeld (an Martini fällig) sowie Schätzung sind Steuern, deren
Höhe sich nach dem Vermögen der Besteuerten richtet.35 Sie werden nach der sozial
-rechtlichen Gliederung der Stadtbevölkerung erhoben: a) Gotteshäuser bzw.
Geistliche (u. a. die Freiburger Klöster, aber auch auswärtige Klöster, die in Freiburg
Bürgerrecht haben wie St. Peter oder Tennenbach); b) Adel und andere Satzbürger
(vor allem Adlige mit einem Anwesen in der Stadt, aber auch Universitätsprofessoren
); c) die zwölf Zünfte; d) unter Vormundschaft stehende Personen
und Kinder; e) Steuer aus Betzenhausen; f) Steuer der Ausbürger. Die Summe, die
an Steuern und Satzgeld eingeht, hält sich mit knapp unter 1000 Pfund auf einer
konstanten Höhe (IV allerdings völliger Ausfall). Bei der Schätzung dagegen
schwellen die eingehenden Summen zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges erheblich
an. Bei Steuern und Schätzung läßt sich eine charakteristische Gewichtsverschiebung
beobachten: Die relative Belastung mit Vermögenssteuern steigt bei den
Gotteshäusern und - weniger eindeutig - bei den Satzbürgern zugunsten der
Zünfte (Tab. 2). Der einmal (IV) ungewöhnlich hohe Anteil der Satzbürger an der

Tabelle 2: Belastung mit a) Steuern bzw. Satzgeld, b) Schätzung (in Prozent)

I II III IV

ab ab ab ab

Zünfte 74,5 (64) 73 (47) 52 (39,5) - (10,9)

Gotteshäuser 13,1 (16) 15,6 (24) 29,3 (38) - ( - )

Satzbürger 5,8 (3 ) 5,6 ( 5,7) 17,3 ( 4,6) - (89,1)

Schätzung erklärt sich damit, daß in diesem Jahr insgesamt nur ein geringer Betrag
einkam, der zum größten Teil von den Satzbürgern stammte. Nach Auer36 wurde
während des Dreißigjährigen Krieges die Schätzung vernachlässigt: Die hohen, von
den Landständen und vom Feind auferlegten Kontributionen, Brandschatzungen
u. ä. hatten die Zahlungsfähigkeit der Bürger erheblich eingeschränkt: 1647/48
kommt mit 25/5/- (nur von Zünften und Satzbürgern aufgebracht) nicht einmal
mehr 1,5 % der Summe auf, die diese Steuer 1622/23 gebracht hatte. Dazu kommen
in diesem Jahr noch 55/7/6 unter dem Titel „Khannoffskysche und alte Brandschatzung
" sowie „Neue Kontributionen". Beide Vermögenssteuern zusammen lieferten
einen nicht unerheblichen Beitrag zur Finanzierung der städtischen Aufgaben
(in den untersuchten Jahren maximal 8 c/o der Gesamteinnahmen).

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