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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 292
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0298
nicht weiter verwunderlich, daß - nachdem 1819 die Landstände ihre Tätigkeit aufgenommen
hatten - vor allem die zweite Kammer sich gegen die reaktionäre Verwaltung
des Forstwesens wandte. Aus diesem Grunde wurde schließlich 1832 von
Kettner von seinem Posten abgelöst.

Die badische Forstverwaltung des 19. Jahrhunderts machte im Verlaufe dieser
Zeit mehrere Wandlungen durch, die uns 1956 in der Freiburger naturwissenschaftlich
-mathematischen Dissertation von Max Scheifele „Die Forstorganisation in Baden
seit 1803" eingehend dargestellt wurden. Die Bedeutung dieser Arbeit wurde
noch dadurch unterstrichen, daß ein Jahr später die Landesforstverwaltung sie als
erstes Heft einer neuen Schriftenreihe nochmals veröffentlichen ließ.

Der oben erwähnten Generalforstkommission waren im Anfang 10 Oberforstämter
und diesen wieder 26 Forstämter oder Forstinspektionen unterstellt. Den
letzteren ordnete man etwa 130 bis 150 landesherrliche Reviere unter. Außerdem
gab es noch einige Reviere in den Standes- und grundherrlichen Gebieten.

Zum Oberforstamt des Dreisamdistrikts mit dem Sitz in Freiburg gehörten vier
Inspektionen, darunter auch diejenige von Waldkirch. Das Bestreben, die Forstinspektionsbezirke
den Amtsbezirken der allgemeinen Landesverwaltung anzugleichen
, ließ sich allerdings in den seltensten Fällen durchführen.

Die ersten badischen Waldkircher Forstamtsvorstände
von Neveu, Künstle und von Gschwender

Die Besetzung der Forstinspektion Waldkirch stieß zunächst auf nicht geringe
Schwierigkeiten. Als im November 1807 der provisorische Forstmeister Joseph von
Neveu von Offenburg nach Waldkirch versetzt wurde (Akten des Bad. Generallandesarchivs
Abt. 391, Fasz. 40352a), schien dieser davon nicht gerade erfreut gewesen
zu sein. Jedenfalls machte er Waldkirch nur einen kurzen Besuch, schob eine
Erkrankung vor und blieb im übrigen nach wie vor im Kinzigtal. Nicht mehr
Glück hatte man mit dem als Stellvertreter nach Waldkirch beorderten Jagdjunker
Karl von Drais. Der später als Erfinder der Draisine - einer Vorläuferin unseres
Fahrrads - bekanntgewordene Mann stürzte in Waldkirch vom Pferd und brach
sich dabei ein Bein.

Auch mit Forstmeister Künstle, den man am 12. April 1808 von Gengenbach
nach Waldkirch sandte, hatte die Forstbehörde keine glücklichere Hand. Da dieser
an „Halsweh" erkrankte, nahm Künstle erst im Juli 1808 seinen Dienst in Waldkirch
auf. Es erwies sich allerdings, daß Künstle tatsächlich ein schwerkranker
Mann war, als er nach Waldkirch kam. Im folgenden Jahr mußte ihn u. a. der
Forstinspektor Fischer von Heitersheim einige Wochen vertreten. Immer wieder
mußte Künstle seinen Dienst krankheitshalber unterbrechen.

Da man inzwischen erkannt hatte, daß mit einer baldigen Genesung Künstles
nicht zu rechnen war, bewarb sich am 12. April 1810 Forstmeister von Gschwender
aus Schuttern um den Waldkircher Posten. Gschwender hatte nämlich in Schuttern
als zweiter Beamter von dem dortigen ersten Beamten, Oberforstmeister von Schilling
, meist keine nennswerte Arbeit zugewiesen bekommen. Das Dienstverhältnis

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