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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 295
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0301
Forstinspektor Montanus wird daher, wie viele seinesgleichen, sich mit einer besseren
Zukunft zu trösten haben und mit seinen Gesuchen darauf zu verweisen sein."

Auf weitere diesbezügliche Vorstellungen des Waldkircher Forstinspektors erklärte
die Oberforstkommission am 1. März 1820 gegenüber dem Finanzministerium
, daß „Montanus niedergeschlagen durch verschiedene Ereignisse, welche zufälliger
Weise seinen Aufzug in Waldkirch begleiteten, und er überhaupt unzufrieden
mit seiner gegen seinen Willen und ohne sein Verschulden erfolgten Versetzung
von einem ruhigen Dienste in einer angenehmen Gegend auf einen mehr als das
Doppelte ausgedehnten, sehr beschwerlichen Dienst in einer gebirgigen Gegend des
Schwarzwaldes sei."

Aus gesundheitlichen Gründen suchte Montanus mehrfach eine Versetzung in
den nördlichen Landesteil, vor allem in die Heidelberger Umgegend, zu erreichen.
Deshalb ließ er sich schon am 22. April 1817 durch den Emmendinger Medizinalrat
Dr. Georg Friedrich Gaupp folgendes Attest ausstellen: „Daß der Herr Forstinspektor
Montanus von Waldkirch schon seit einigen Jahren mehr oder weniger an
Engbrüstigkeit und überhaupt an schwachem Lungensystem leidet, und ihm daher
der Aufenthalt in einem milderen Klima, wo er weniger Strapazen in einer sehr
rauhen, ihm höchst schädlichen Berggegend ausgesetzt ist, zu gönnen wäre, wird auf
Verlangen pflichtmäßig bezeugt."

Dem gleichen Zwecke diente am folgenden Tage das Schreiben von Montanus an
den Großherzog Karl, in dem wir auch etwas über die damalige Ausdehnung der
Forstinspektion Waldkirch erfahren. Darin hieß es u. a.: „Die Inspektion Waldkirch
liegt beinahe durchaus auf dem Schwarzwalde, ist wegen ihrer Lage eine der
weitschichtigsten und beschwerlichsten, besonder da die Inspektionswohnung sich
an einem Ende des Distrikts befindet, von wo ich bis zu den entgegengesetzten
Grenzen nach Schiltach, Sinkingen, Niedereschach, Dauchingen und Bräunlingen
15 bis 16 Stunden zu reisen habe und zur Bereisung meines ganzen Distrikts also
mehrere Wochen brauche. Die meisten Gegenden meines Distrikts sind sehr gebirgig
, rauh und die längste Zeit mit dem Winter heimgesucht. In den meisten Gegenden
ist es schwer oder gar unmöglich, mit einer Chaise durchzukommen, und das
Reiten wird meiner sehr geschwächten Brust immer mehr nachteilig."

Seine lebhaften und sich ständig wiederholenden Bemühungen von Waldkirch
versetzt zu werden, stießen bei seinen Vorgesetzten auf taube Ohren. Dafür erhielt
er wegen eines immer hinderlicher auftretenden Augenleidens, das er mit mehreren
Kuren zu bessern suchte, mehrfach einen Dienstvertreter zugeteilt. Zu diesen Vertretern
gehörte z. B. auch der Forstpraktikant Jakob von Stengel, der im Frühjahr
1827 Anna Jörger, eine Tochter des verstorbenen Waldkircher Bürgers Johann
Georg Jörger, heiratete.

Als am 12. Februar 1829 die Forstinspektion Oberried aufgelöst wurde, kamen
zur Waldkircher Inspektion die Reviere St. Peter und St. Märgen, ferner der Glashütter
Unterforst. Neben, diesen und Waldkirch selbst werden als zugehörige Forstreviere
noch St. Georgen, Villingen, Simonswald, Triberg, Elzach und Bräunlingen
aufgezählt. Mitunter bewirkten damals die UnZuverlässigkeit mancher Forstbediensteten
- bei dem Unterschied der Bildungsvoraussetzungen jener Zeit gerade
kein Wunder - einen Wechsel der Gebietszuteilung.

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