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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 302
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so war es mir erst von hier aus möglich, zu meiner moralischen Überzeugung die
physische zu gesellen, daß nämlich die gedachten Beschuldigungen unrichtig und leidenschaftlich
sind."

Doch auch dieses Gesuch blieb ohne Erfolg, obwohl verschiedene Anzeichen darauf
hindeuteten, daß Wippermann nicht mehr im früheren Ausmaße dem Alkoholgenuß
fröhnde. Jedenfalls kann dem weiteren, in den Akten enthaltenen Schriftwechsel
mit Sicherheit entnommen werden, daß Wippermann im Juli 1858 immer
noch standesherrlicher Bezirksförster in Umkirch war. Über sein weiteres Schicksal
fanden sich keine aktenmäßige Nachweise.

Karl Philipp August Friedrich Mezger

Auch mit dem Nachfolger Wippermanns in Waldkirch, dem am 23. September
1799 in Pforzheim geborenen Karl Philipp August Friedrich Mezger, scheinen die
vorgesetzten Dienstbehörden - soweit seine Personalakten (Generallandesarchiv
Abt. 76, Fasz. 5307) erkennen lassen - durchaus nicht zufrieden gewesen zu sein.
Sein Vater Michael Mezger war später 1810 Kreissekretär in Durlach, 1820-1823
Sekretär bei der Oberforstkommission Karlsruhe, fiel anscheinend bei Großherzog
Ludwig in Ungnade, kam anschließend nach Offenburg und starb am 11. Januar
1838 als Kanzleirat in Freiburg.

Der junge Karl Mezger erwarb sich nach anfänglichem Besuch des Durlacher
Pädagogiums und des Karlsruher Lyzeums die mathematischen Grundkenntnisse,
um den privaten forstlichen Ausbildungskursen bei Oberforstrat Christian Peter
Laurop und Forstrat Valentin Franz Stanislaus Fischer in Karlsruhe folgen zu können
. Aus diesem Grunde bat am 19. August 1817 der Vater Mezgers das Finanzministerium
, seinen ältesten Sohn Karl zur Ausbildung für das Forst- und Jagdwesen
zuzulassen. Ein Kurzstudium an der Universität Heidelberg befähigte den
Jüngling, sich einer diesbezüglichen forstlichen Prüfung zu unterziehen. Jedenfalls
bestätigte ihm am 13. November 1819 Forstrat Fischer,, daß er nach erfolgtem
Examen unter die Zahl der geprüften Forstkandidaten aufgenommen worden sei.

Aushilfsbeschäftigungen bei forstlichen Behörden in Ettlingen, Karlsruhe und
Heidelberg waren Mezgers erste berufliche Stationen. Obwohl es ihm gelang, am
28. Januar 1824 in einer Audienz bei Großherzog Ludwig eine Bittschrift um feste
Anstellung zu überreichen, hatte er damit keinen Erfolg. Ein gewisser Hang des
jungen Mannes zum Schuldenmachen und die kritische Einstellung des Landesfürsten
seinem Vater Michael Mezger gegenüber, scheinen sich als Haupthindernis erwiesen
zu haben. Wenigstens erreichte er, daß er am 21. Januar 1826 von Oberforstmeister
Ernst Friedrich von Neubronn in Schwetzingen als Oberforstamtsaktuar
in „Pflicht genommen" wurde. Seine mehrfachen Gesuche um Festanstellung blieben
jedoch nach wie vor erfolglos, zumal er sich 1829 noch in Streitigkeiten mit dem
Pfarrvikar Rettig in Eppelheim einließ.

Selbst nach dem Tode Großherzog Ludwigs am 30. März 1830 zeitigten seine
weiteren Eingaben noch kein befriedigendes Ergebnis. Hierbei erklärte er, daß er
unterdessen der älteste Forstkandidat des Landes sei, der noch keine endgültige

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