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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 303
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0309
Übernahme in den Forstdienst erhalten habe. So richtete er z. B. am 14. Februar
1831 ein vierzehnseitiges (!) diesbezügliches Gesuch an das Finanzministerium, dem
er am 23. Februar 1831 einen zweiseitigen Zusatz folgen ließ. Urlaubsvertretungen
, Einzug von Forstfrevelgebühren, vorübergehende Dienstaushilfen und ähnliche
Beschäftigungen - darunter auch einmal beim Forstamt Emmendingen - stellten
in der Folgezeit seine Hauptbetätigung dar.

Endlich wurde er am 22. Mai 1834 zum Bezirksförster in Marzeil bei Kandern
ernannt. Doch genau wie später Wippermann geriet Mezger mit dem Kanderner
Forstmeister Adolf von Rotberg in Differenzen, die den neugebackenen Bezirksförster
veranlaßten, bereits am 6. Juli 1835 - allerdings vergeblich - um die Be-
zirksforstei Lahr einzugeben. Schließlich teilte am 3. Dezember 1836 das Finanzministerium
Mezger mit, daß er als Nachfolger von Wippermann an die Bezirks-
forstei Untersimonswald, jetzt wieder in Waldkirch, versetzt worden sei. In Wirklichkeit
glaubte die Forstverwaltung, mit dem Ämtertausch der beiden, gewissen
personellen Schwierigkeiten aus dem Wege gehen zu können.

In Waldkirch nahm dann Mezger am 30. Januar 1837 seine Dienstgeschäfte auf.
Da vom Forstamt Emmendingen gegen Ende des Jahres 1837 Klagen über die zunehmende
Verschuldung von Mezger geführt wurden, rechtfertigte sich dieser am
24. Januar 1838 mit der Angabe, daß ein jüngerer Bruder, der als Diakonus in
Schwetzingen gestorben sei, ihm eine Schuldenlast von 700 Gulden hinterlassen
habe. Diese Schulden habe er übernommen, um den Namen seines Bruders in Ehren
zu halten.

Im Herbst 1838 betonte Forstrat Friedrich Arnsperger in dem bereits früher erwähnten
Visitationsbericht, der nachträgliche Beschuldigungen von Wippermann
enthielt, daß Mezger in den Forstmeistern Adolf von Rotberg in Kandern und
Philipp von Blittersdorf in Emmendingen nicht gerade die besten Vorbilder gefunden
habe. Mit dem jetzigen Forstamtsverweser in Emmendingen, Philipp Grosholz,
der übrigens 1839 zum Forstmeister ernannt wurde, sei es in dieser Beziehung besser
bestellt.

Trotzdem dürfte Mezger auch mit Grosholz auf die Dauer nicht gut ausgekommen
sein. Wie aus einem noch beim Forstamt Waldkirch befindlichen Aktenfaszikel
zu entnehmen ist, hatte Mezger eine an ihn im Frühjahr 1839 ergangene Aufforderung
zur Aufstellung einer Forstbeschreibung der Bezirksforstei Waldkirch trotz
mehrfacher Mahnungen bis Ende April 1840 ncch nicht Folge geleistet. Auch die
Androhung den Bericht mittels eines „Strafboten" einzutreiben, konnte Mezger zu
keiner Arbeitsbeschleunigung veranlassen.

Unter Umgehung seines Vorgesetzten Grosholz führte Mezger am 10. Mai 1840 an die Direktion
der Forstdomänen und Bergwerke als Entschuldigung an: „Fürs erste sind durch die Stürme am
Ende Januar und in den ersten Tagen des Monats März die Arbeiten der Bezirksforstei verdoppelt
und selbst hie und da verdreifacht worden. Dann fiel gleich im Anfang März ein solcher Schnee im
Hochgebirge, daß dieses unzugänglich war und er (der Schnee) mehr als sechs Wochen liegen blieb.
Nachdem aber der Schnee im Abgehen begriffen war, nahmen die Kulturwirtschaftsarbeiten wieder
so überhand, daß es der Schlag und Waldräumungen wegen unmöglich wurde, diese Geschäfte auf
zuschieben.

Ungeachtet der evidenten Klarheit und der jeden Augenblick zu erweisenden Wahrheit dieser
Verhältnisse, besteht das Großherzogliche Forstamt (Emmendingen), wie die Anlagen ausweisen,

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