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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 316
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nigung vom 7. Februar 1853 wurde er dann als erster von fünf Kandidaten unter
die Forstpraktikanten des Landes eingereiht.

Mit Genehmigung der vorgesetzten Dienststelle durfte Krutina anschließend
seine praktische berufliche Arbeit bei seinem Vater in der Bezirksforstei Wiesenbach
beginnen. Im späten Frühjahr und im Sommer 1853 finden wir den jungen
Mann als Aushilfe in Herren wies tätig. Während dieser Zeit wurde er am 17. Juni
1853 beim Bezirksamt Bühl vereidigt. Am 1. Oktober 1853 als Forstgehilfe nach
Salem versetzt, kam Krutina danach am 7. Dezember 1854 in gleicher Eigenschaft
nach St. Blasien.

Die folgende Zeit war er in verschiedenen Bezirksforsteien - u. a. auch in Freiburg
- als Taxationsgehilfe beschäftigt, ehe er im Frühjahr 1857 zum selbständigen
Forsttaxator ernannt wurde. Die Tätigkeit eines Taxators brachte Krutina in
die unterschiedlichsten Gegenden des Landes, wobei er nicht nur in den staatlichen
Domänenwaldungen, sondern auch in den fürstlich Fürstenbergischen Waldungen
Verwendung fand.

Diese „Wanderzeit" wurde beendet, als Karl Friedrich Krutina am 3. Dezember
1862 als Bezirksforsteiverweser nach Waldkirch kam und dort am 13. Dezember
des gleichen Jahres als Nachfolger von Franz Wagner seinen Dienst aufnahm. Mit
der Beförderung zum planmäßigen Bezirksförster am 3. Juli 1863 stieg sein Gehalt
von 600 Gulden auf die gebräuchliche Besoldung von 800 Gulden.

Weil Krutina bei seinem Dienstantritt in Waldkirch die Mietwohnung Wagners nicht übernehmen
konnte, beklagte er sich am 16. September 1863 bei der Forstdirektion, daß er mit seinem Büro im
Wirtshaus logieren müsse. Da weitere diesbezügliche Bemühungen sich als vergeblich erwiesen, meldete
Krutina am 12. Januar 1864 seinen Vorgesetzten, daß nach dem Tode des Waldkircher katho
lischen Stadtpfarrers die Pfarrwohnung mit 16 Zimmern leer stehe. In diese Wohnung ziehe jetzt
wahrscheinlich der erste Kaplan ein, so daß dessen Wohnung im Kaplaneigebäude frei werde. Not
falls sei er auch bereit eine angebotene kleinere Wohnung zu beziehen, wenn er nur endlich aus dem
Wirtshaus herauskomme.

Der katholische Oberstiftungsrat in Karlsruhe lehnte jedoch am 22. Januar 1864 den Vorschlag
Krutinas bezüglich des Kaplaneigebäudes ab. Aus diesem Grunde empfahl am 11. Februar 1864 die
Hofdomänenkammer, das Domänenverwaltungsgebäude in Waldkirch mit einem dritten Stock
werk zu versehen. Die Bezirksbauinspektion Emmendingen berechnete allerdings am 30. Juni 1864
die Kosten der Aufstockung auf den namhaften Betrag von 6700 Gulden. Es war also nicht weiter
verwunderlich, daß das Finanzministerium am 19. Juli 1864 die Meinung vertrat, eine Aufstockung
sei nicht notwendig, einmal weil es in der Zwischenzeit gelungen sei, für Krutina eine Mietwoh
nung ausfindig zu machen, und des weiteren man für den horrenden Preis von 6700 Gulden wohl
ein ganzes Haus erwerben könne.

Die unterdessen gefundene Mietwohnung scheint aber Krutina nicht behagt zu haben, zumal er
sich am 27. September 1864 mit der 20jährigen Laura Waidele, der Tochter des Freiburger Hof
gerichtsrats Franz Alois Waidele und dessen Ehefrau Amalie geb. Resch, vermählt hatte. Dies war
wohl auch mit der Hauptgrund, daß Krutina am 15. September 1865 die Forstdirektion auf die
Versteigerung des Hauses des Goldarbeiters Rebmann in Waldkirch aufmerksam machte, die am
4. Oktober 1865 zum geschätzten Kaufpreis von 8000 Gulden stattfinden solle. Obwohl die Forst
direktion den Gedanken empfehlend aufgriff, lehnte das Finanzministerium am 26. September 1865
wegen des hohen Kaufpreises ab.

Karl Friedrich Krutina, dessen Vater übrigens nach seiner Zuruhesetzung bei seinem
Sohn in Waldkirch lebte, entfaltete in der Elztalmetropole eine umfassende
Tätigkeit. So wurde er am 17. Juli 1867 nebenbei zum Steuerkommissär für den

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