Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 318
(PDF, 57 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0324
vorletzter Vorgänger im Amte Ludwig von Berg; nämlich das Fehlen einer Dienstwohnung
für Amt und Familie und der Mangel einer höheren Lehranstalt für seine
Söhne. Um die unzumutbaren Wohnverhältnisse noch zu unterstreichen, legte er
zusätzlich ein Zeugnis des Arztes Professor Dr. Hegar von Freiburg wegen der
rheumatischen Beschwerden seiner Frau vor. Als Entschädigung bewilligte man ihm
am 1. Dezember 1873 - als übliches Besänftigungsmittel der Regierung - einen
Wohnungsgeldzuschuß von jährlich 140 Gulden.

Schließlich versuchte Krutina am 11. März 1874 nochmals sein Glück mit einem
Antrag, der wieder auf eine Aufstockung des Domänenverwaltungsgebäudes hinauslief
. Für die gespannte Wohnungslage in Waldkirch machte er hierbei den Aufschwung
der Baumwoll- und Seidenindustrie (vermutlich mit Blickrichtung auf
Kollnau und Gutach) und den Bau der Eisenbahnlinie Derizlingen-Waldkirch verantwortlich
. Die Forstdirektion antwortete ihm am 21. März 1874 jedoch, daß er
schließlich eine passende Mietwohnung innehabe und diese sicher auch noch weitere
Zeit behalten könne.

Interessant ist bei dieser Gelegenheit die Feststellung, daß gehaltsmäßig die Umstellung
von der alten Guldenwährung auf die neue Reichswährung ungefähr zu
Beginn des Jahres 1875 erfolgte. Jedenfalls bezog Karl Friedrich Krutina seit
1. September 1874 noch ein Jahresgehalt von 1700 Gulden, während es am 1. Mai
1875 auf 3000 Reichsmark festgesetzt wurde.

Zum guten Ende gab die Regierung dem wiederholten Drängen Krutinas von
Waldkirch an eine andere Dienststelle versetzt zu werden nach und übertrug ihm
am 21. November 1878 die Bezirksforstei Offenburg. Die Leiter der Bezirksfor-
steien führten übrigens seit 1877 allgemein die Amtsbezeichnung Oberförster. Aus
seinen Personalakten können wir für diesen Zeitraum noch entnehmen, daß Oberförster
Krutina im November 1879 die Erlaubnis erhielt, neben seinen amtlichen
Verpflichtungen die forstliche Bewirtschaftung des grundherrlichen Röderschen Familienwaldes
auf den Gemarkungen Diersburg, Niederschopfheim und Reichenbach
zu übernehmen.

Dem am 28. April 1883 ausgesprochenen Wunsche von Krutina um Beauftragung
mit der Bezirksforstei Freiburg wurde am 22. Juni des gleichen Jahres entsprochen
. Als Anerkennung für die zusätzliche vorbildliche Betreuung ihrer Stadtwaldungen
während seiner dortigen Amtszeit, ließ ihm die Stadt Offenburg im
November 1883 noch nachträglich ein Jagdgewehr überreichen. In Befolgung einer
üblich gewordenen Auszeichnung für verdiente Staatsdiener ehrte die Regierung
1887 Krutina durch die Verleihung des Ritterkreuzes erster Klasse vom Zähringer
Löwen. Eine mehr beiläufig aufgenommene Aktennotiz vom 11. August 1888 vermeldete
, daß Krutina durch die Axt eines Holzhauers an der Hand verletzt worden
sei.

In Freiburg bewirtschaftete der Protestant Krutina 1890-1891 nebenbei die Waldungen
des katholischen Religionsfonds. Sowohl die 20. Versammlung deutscher
Forstmänner im September 1891 in Karlsruhe, als auch die 21. Versammlung derselben
Vereinigung im August 1892 in Stettin sahen Karl Friedrich Krutina als interessierten
Teilnehmer.

Der rastlos tätige Mann erwirkte von seinen Vorgesetzten außerdem die Zustim-

318


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0324