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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 325
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0331
Der Großherzogliche Domänenärar gestattet dem Kandelverein zu Waldkirch die Fassung der
auf dem Waidfeld des domänenärarischen Erbbestandsgutes Kandelhof, Gemarkung Untersimonswald
, bei dessen Grenzstein Nr. l3/4 entspringenden Quelle und die Zuteilung derselben zu dem
von besagtem Verein auf dem Kandel erbaut werdenden Rasthause unter folgenden Bedingungen:

1. Das Großherzogliche Domänenärar behält sich den jederzeitigen Widerruf dieser Zusage vor.

2. Der Kandelverein betrachtet diese Zusage lediglich als eine Vergünstigung und erklärt, aus der
selben keinerlei Rechtsansprüche ableiten zu wollen.

3. Die Zustimmung des Inhabers des domänenärarischen Erbbestandsgutes Kandelhof, Karl Würmle
von Untersimonswald, zu diesem Vertrage ist durch den Kandelverein zu bewirken.

4. Gegenwärtiger Vertrag wurde doppelt ausgefertigt und jedem Teil eine Fertigstellung zuge
stellt."

Unterschrieben wurde dieser Vertrag für das Domänenärar von Kurtz und für
den Kandelverein durch von Theobald. Als Ergänzung setzte der Kandelbauer
Karl Würmle am 25. August 1883 seine Ein Verständniserklärung mit den Worten
hinzu: „Ich erteile diesem Vertrag meine Zustimmung mit der Bedingung, daß das
Wasser dieser Quelle wieder auf das Waidfeld zurückgeleitet wird."

Da die Lieferung des benötigten Holzes aus den ärarischen Waldungen nicht in dem gewünsch
ten Maße erfolgte, schrieb am 25. September 1883 von Theobald für den Kandelverein an die
Domänendirektion: „Schon unterm 4. März dieses Jahres haben wir uns erlaubt, an Hochdieselben
die Bitte zu richten, dem Kandelverein das zur Erbauung eines Rasthauses auf dem Kandel erfor
derliche Holz unentgeltlich oder zu einem geringen Anschlag aus den ärarischen Waldungen zu
überlassen. Diesem Gesuche wurde jedoch nach dem Erlaß vom 31. März dieses Jahres Nr. 493 nicht
entsprochen.

^ir wagen es jedoch in der Uberzeugung, daß auch von Seiten der Großherzoglichen Staatsbe
hörden dem gewiß gemeinnützigen Unternehmen die tunliche Unterstützung nicht versagt werden
wird, unsere Bitte hiermit ergebenst zu wiederholen. Die Herstellung des Rasthauses entspricht,
wie dies von Großherzoglicher Bezirksforstei hier auch bestätigt werden wird, in der Tat einem
wirklichen Bedürfnis, da im Kandelwirtshaus keine auch nur einigermaßen genügende Unterkunft
zu finden ist.

Das Bauholz auf der Höhe zu erwerben, empfiehlt sich schon wegen der Transportkosten nicht,
und es unterliegt keinem Zweifel, daß das für den Bau geeignete Holz in der Nähe des Platzes
auch wirklich vorhanden ist. Uns aber ist die äußerste Sparsamkeit geboten, wenn das Unterneh
men zur Ausführung gelangen soll. Wir bitten daher unsere Bitte nochmals in gütige Erwägung zu
ziehen und wenn immer tunlich zu gewähren/'

Die Antwort vom 29. September 1883 entsprach nicht ganz den Erwartungen des Kandelvereins.
Wir können darin u. a. lesen: „Dem Vorstand des Kandelvereins, Herrn Oberamtmann von Theo
bald in Waldkirch, zu erwidern, daß man bereit sei, das nötige Bauholz für fraglichen Zweck aus
den nahegelegenen Domänenwaldungen um einen dem wirklichen Werte gleichkommenden An
schlag aus der Hand abzugeben; zu einer Abgabe um einen ermäßigten Preis aber sich nicht veranlaßt
sehe."

Über die weitere Geschichte des Rasthauses, das trotz aller Schwierigkeiten 1884
erbaut wurde, erfahren wir Näheres aus der Kandel-Chronik des Schwarzwaldvereins
Waldkirch und aus den Akten des Waldkircher Stadtarchivs (Fasz. 2211).
Albin Kurtz gab am 14. Mai 1884 seine Zustimmung, daß der Waldhüter Hertenstein
den Betrieb der neuen Kandelwirtschaft unter der Bedingung übernehme, daß
Hertenstein im Winter in Waldkirch wohne und im Sommer einen Hilfshüter auf
seine Kosten beschäftige. Schließlich konnte als erster Wirt der Genannte am Sonntag
, den 20. Juli 1884, den Bewirtschaftungsbetrieb eröffnen.

Doch kehren wir zu den Personalakten von Albin Kurtz zurück. Den nächstens
Visitationsbericht über Kurtz verfaßte am 25. Juli 1883 der Villinger Forstrat

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