Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 354
(PDF, 57 MB)
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die alten Fundamentmauern der Gaskessel noch gute handwerkliche Arbeit waren.
In dem neuen Umspannwerk kam zunächst ein Transformator mit einer Leistung
von 20 MVA zur Aufstellung. Der Stromverbrauch stieg jedoch weiter so an, daß
man bereits ein Jahr später einen zweiten Transformator von 23 MVA aufstellen
mußte. Mit der Erbauung dieses Umspannwerkes begann ein neuer Abschnitt in
der Versorgungstechnik des Werkes. Hatte man bisher die gesamte Leistung mit
einer Spannung von 20 kV bezogen, so trat jetzt als neue Bezugsspannung 110 kV
auf. Die Entwicklung in den darauffolgenden Jahren zeigte deutlich, daß es nicht
bei diesem einen Umspannwerk bleiben würde. Gleichzeitig war nicht zu übersehen,
daß man in der rasch wachsenden Stadt sich rechtzeitig entsprechende Grundstücke
für den Bau solcher Umspannwerke sichern mußte. Dies galt auch für die Schalthäuser
, die im 20-kV-Netz wichtige Knotenpunkte bilden sollten. Über die notwendigen
Maßnahmen zur Sicherung solcher Grundstücke könnte man einen langen
Roman schreiben, der auch noch heute und in Zukunft seine Fortsetzung finden
würde. Es ist ein eigenartiges Phänomen, daß alle Welt auf die elektrische Energie
angewiesen ist, daß diese Abhängigkeit immer größer wird, daß aber auf der anderen
Seite die Einsicht, daß hierzu gewisse Anlagen und Bauten, sowie Kabel-
und Leitungsverlegungen notwendig sind, sehr gering ist. Am liebsten hätte man es,
wenn „Licht aus Decke und Wasser aus Wand" kommen würde und man auf die
notwendigen technischen Einrichtungen hierzu verzichten könnte. Wenn dann endlich
die notwendigen Bauten und Einrichtungen geschaffen waren, dann kamen mit
Sicherheit erschwerende und verteuernde Vorschriften und Ausführungsbestimmungen
hinzu. Heute ist manches besser geworden und die modernen Einrichtungen
der Stromversorgung passen auch in das architektonische Bild der neuen Stadtteile
. Trotzdem mußten auch hier erhebliche Widerstände und Vorurteile beseitigt
werden. Als vor einigen Jahren die Bauwerke der Umspannstationen aus Gründen
der Rationalisierung in Fertigbauweise erstellt wurden und damit nicht immer eine
vollständige Anpassung an die Umgebung möglich war, bezeichneten die Herren
des Stadtbauamtes die neuen Stationen als „Hundehütten". Und doch war eine
Rationalisierung aller Netzbauteile dringend notwendig geworden. Die Stadt
dehnte sich aus, neue Stadtteile wurden geschaffen, und diese mußten mit Strom
versorgt werden. Erschwerend kam hinzu, daß oft erhebliche Vorinvestitionen getätigt
werden mußten. So war es notwendig, in den neuen Stadtteilen das Versorgungsnetz
fast vollständig auszubauen, weil die Bautätigkeit oft an mehreren
Punkten zugleich begann. In Landwasser-Süd mußte zum Beispiel sofort etwa 80°/o
des gesamten Netzes eingerichtet werden, obwohl zunächst nur 20 % der vorgesehenen
Einwohner als Abnehmer vorhanden waren. Die stürmische Entwicklung der
Stadt zeigte sich auch in dem rasch wachsenden Kabelnetz in den neuen Stadtteilen.
So wurden in den drei Stadtteilen Bischofslinde, Landwasser-Süd und Weingarten
in wenigen Jahren rund 140 Kilometer Kabel neu verlegt. In welcher Lage sich das
Elektrizitätswerk und seine Mitarbeiter in diesen Jahren befanden, bringt eine
Grußbotschaft der Werkleitung zu Weihnachten 1967 zum Ausdruck. Es heißt dort:

„Der Wettlauf zwischen den Anforderungen unserer Abnehmer und dem Ausbau
unserer Anlagen scheint immer rasanter zu werden. Wir leben in einer

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