Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 356
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0362
ßenplanung kam das Umspannwerk jedoch noch rechtzeitig in Betrieb. Dies war im
Hinblick auf die Versorgungssicherheit der Stadt sehr wesentlich. Die Planung und
Inbetriebnahme eines Umspannwerkes ist auf den voraussichtlichen Anstieg des
Stromabsatzes ausgerichtet. Die Anlage muß rechtzeitig in Betrieb sein bevor die
Abnehmer ihren Strombedarf erhöhen. Zu diesem Unsicherheitsfaktor kommen
dann noch zahlreiche andere Einflüsse, die bei der Festlegung des Termins für die
Inbetriebnahme eine Rolle spielen. Dabei muß immer berücksichtigt werden, daß
ein 110/20-kV-Umspanner ausfallen und eine wochenlange Reparatur notwendig
werden kann. Für diese Zeit müssen die übrigen Transformatoren in den einzelnen
Umspannwerken dann seine Last übernehmen.

Erschwert wurde die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte durch die Tatsache
, daß das alte Versorgungsnetz für eine Spannung von 6 kV gebaut war. Bis
zum Jahre 1950 war die Lieferspannung vom Badenwerk 20 kV. Im Werk in der
Ferdinand-Weiß-Straße wurde dann von 20 auf 6 kV transformiert und von dort
das städtische Netz gespeist. Da dieses Netz den steigenden Belastungen nicht mehr
gewachsen war, mußte man weitere Umspannungen von 20 auf 6 kV im Netz vornehmen
. So entstand im Jahre 1950 das Schalthaus an der Schützenallee, im Jahre
1953 an der Okenstraße, im Jahre 1955 an der Tullastraße und als letztes eine Umspannstelle
im Überlandgebiet in Zarten im Jahre 1967. Mit der Errichtung des
110/20-kV-Umspannwerkes in der Ferdinand-Weiß-Straße und damit dem Übergang
auf 110 kV mußte jede Kilowattstunde dreimal transformiert werden, das
heißt von 110 kV auf 20 kV, dann von 20 kV auf 6 kV, und zum Schluß von 6 kV
auf Niederspannung. Dieses System ergab Engpässe, war sehr teuer und konnte
daher auf die Dauer nicht aufrecht erhalten werden. Angesichts des wachsenden
Stromabsatzes und des aus der Entwicklung schwachen 6-kV-Netzes entschloß
man sich im Jahre 1955, den Weg über die 6-kV-Spannung zu verlassen und unmittelbar
von 20 kV auf Niederspannung umzuspannen. Dieser Entschluß war
nicht einfach und wurde im damaligen stadträtlichen Werksausschuß heftig diskutiert
, besonders auch weil sachverständige Besserwisser von außen Einfluß auf die
Gemeinderäte zu nehmen versuchten. Ein kommunaler Werkleiter hatte mit vielen
Dingen dieser Art seine liebe Not. Auf der einen Seite standen die wachsenden Anforderungen
der Stromabnehmer, auf der anderen Seite mußte er die Wünsche
nach mehr Geld zum Ausbau seines Betriebes überzeugend darlegen. Da die Verwaltung
mit anderen Maßstäben arbeitet, war es oft recht mühevoll, die betrieblichen
Notwendigkeiten durchzusetzen. Sehr rasch war man dann mit dem Begriff
der „Einheitlichkeit der Verwaltung" zur Stelle, obwohl das Eigenbetriebsrecht es
durchaus ermöglicht hätte, vertretbare Sonderbestimmungen zu scharf en. Sicher war
dieser Zustand auch mit ein bestimmendes Element bei der später durchgeführten
Umgründung der Werke in Gesellschaften privaten Rechts. Besonders schwierig
war es, Bauvorhaben, die nicht unmittelbar der Versorgung dienten, genehmigt zu
bekommen. So auch beim Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes in der Schloßbergstraße
. Bereits vor dem ersten Weltkrieg hatte die Installationsabteilung die Gebäude
der ehemaligen Brauerei Rommel in der Schloßbergstraße bezogen, während
die Direktion des Elektrizitätswerkes in der Eisenbahnstraße ihren Sitz hatte. Dieses
Gebäude wurde beim Fliegerangriff 1944 zerstört, und die Direktion mußte in

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