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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 419
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0425
Ders., Die Mariä-Himmelfahrtskirche in Wittnau. Kunstdenkmäler des Hexentals.
Beilage zum Mitteilungsblatt der VG Hexental Nr. 26 vom 19. 12. 1975. 20 Seiten,
9 Abbildungen.

Für vier Breisgauer Kirchen aus dem 18. Jahrhundert legte Hermann Brommer jeweils
in einer Einzelschrift die Bau- und Kunstgeschichte vor: Merdingen, Neuershausen, Merzhausen
und Wittnau. Die Merdinger Kirche als früheste und bedeutendste dieser Reihe
wurde 1739/40 in Übereinstimmung mit dem allgemeinen Zeitgeschmack im Barock-Rokokostil
erbaut. Bei den drei übrigen, die aus der zweiten Jahrhunderthälfte stammen, gingen
der Verwirklichung von Barockbauten, wie sie die Gemeinden beharrlich wünschten,
immer erst Diskussionen mit neuzeitlich orientierten Verfechtern des schlichteren Frühklassizismus
voraus.

Die vier Brommerschen Schriften verdienen besondere Beachtung, weil sie nicht nur
Kunstgegenstände beschreiben, Stilen zuordnen und in der Bedeutung würdigen, sondern
darüber hinaus eine Fülle bisher unbekannter sachlicher Informationen bieten, die der Autor
bei Archivstudien erschlossen hat. Die Listen der in Merdingen und Neuershausen beschäftigten
Bauleute und Künstler mit Kurzbiographien sind Fundgruben für Kunsthistoriker
. Die von Kunstfreunden bisher weniger beachteten Kirchen von Merzhausen und
Wittnau werden als Hebens- und erhaltenswerte Dorfzentren ins Blickfeld gerückt. In
Merzhausen täte eine stilgerechte Renovierung der 1759/60 erstellten Kirche not, damit
das gestalterische Können ihres Vorarlberger Architekten Joseph Hirschbühl wieder zur
Geltung käme. Mit Spannung liest man die Arbeiten von Hermann Brommer, wenn er den
Leser an seinen Entdeckungen teilnehmen läßt, wie an der eines Ölgemäldes aus dem Jesuitenschloß
im Keller des Kollegs St. Sebastian in Stegen mit einer Darstellung des Dorfes
Merzhausen im 18. Jahrhundert.

Renate Liessem Breinlinger

Hermann Rambach, Das St. Nikolausspital Waldkirch. Hrsg. vom St. Nikolaistift anläßlich
der Erstellung des Altenwohnheimes 1976. 223 Seiten, 17 Abbildungen.

Seit 800 Jahren ist der gleiche Fleck Erde in Waldkirch an der Freiburger Straße Stätte
der tätigen Nächstenliebe: Armen, Kranken und Alten bot das St. Nikolausspital Zuflucht.
Nicht minder eindrucksvoll als diese lange Tradition ist die Wandlung des baulichen Rahmens
von der mittelalterlichen Beschränktheit, an der sich bis ins vorige Jahrhundert nichts
änderte, über die gründerzeitliche Neuanlage bis zur Großzügigkeit des 1974/75 als Altenwohnheim
errichteten neuen Traktes, dessen Einweihung Anlaß gab, eine umfangreiche
Schrift über die Geschichte des Spitals herauszugeben. Anhand aller greifbaren Archivalien
aus dem Generallandesarchiv Karlsruhe, dem Landesregierungsarchiv Innsbruck, den Stadtarchiven
Freiburg und Waldkirch, aus dem Universitätsarchiv Freiburg und verschiedenen
Pfarrarchiven gelang dem Verfasser eine weitgehende Klärung gerade auch der mittelalterlichen
Verhältnisse. Die Gründung, für die genaue Belege fehlen, weist er dem Waldkir-
cher Kloster St. Margarethen zu. Im 16. Jahrhundert wurde das Spital mit seinem umfangreichen
Vermögen, das aus Stiftungen stammte, Eigentum der Herren von Schwarzenberg
, kam aber noch im selben Jahrhundert unter die Verwaltung des Hauses Österreich,
bei der es bis zum Ende des alten Reiches blieb.

Entgegen der ursprünglichen Absicht der Stifter, die Hilfeleistungen nicht an Bedingungen
zu knüpfen, beschränkte sich im Lauf der Zeit der Kreis der Genußberechtigten
immer eindeutiger auf die Gemeinden der österreichischen Herrschaft Kastel und Schwar-

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