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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1978/0131
„Der Feind steht rechts!"

Ein Gerichtsverfahren gegen Reichskanzler a. D. Wirth 1933/34

Von Renate Liessem-Breinlinger

1933/34 war beim Landgericht Freiburg eine „Strafsache gegen Dr. Josef Wirth,
Reichskanzler a. D., wegen Meineids" anhängig. Die zugehörige Akte1 befindet
sich heute im Staatsarchiv Freiburg. Titel und Zeitangabe lassen schon vermuten,
daß es sich hier um einen aus politischen Motiven hochgespielten Fall handelt, den
Versuch der Diskreditierung eines sogenannten Erfüllungspolitikers der Weimarer
Republik durch die zur Macht gelangten Nationalsozialisten. In einem Prozeß,
den Wirth 1932 wegen Beleidigung gegen den nationalsozialistischen Betriebszellenleiter
und späteren Reichstagsabgeordneten Friedrich Plattner in Freiburg angestrengt
und gewonnen hatte,2 war von Seiten des Angeklagten der Zwischenruf
gefallen: Der Feind steht rechts!. Wirth hatte darauf ohne weiteren Kommentar
erwidert: Das habe ich nicht gesagt. Da er laut Reichstagsprotokoll am 25. Juni

Dr. Joseph Karl Wirth
* Freiburg 6. 9. 1879, t ebd. 3. 1. 1956.
1908 Professor am Realgymnasium Freiburg,
1913 Mitglied des badischen Landtags, 1914 des
Reichstags, 1918 Badischer Finanzminister, 1920
Reichsfinanzminister, 10. Mai 1921 bis 22. No
vember 1922 Reichskanzler.

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