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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1978/0149
Schallstadt am Fuß der „Mengener Brücke" westwärts und folgt zuletzt in nördlichem
Laufe dem östlichen Rande des Tunibergs und des Kaiserstuhls. Erst bei
Riegel findet er nach etwa zehnstündigem Umwege die Vereinigung mit der Dreisam
, deren altes Flußbett (alte Dreisam) er in seinem Unterlauf zum Teil benützt.
In der Ebene heißt der Reichenbach allgemein Mühlbach.

Der Reichenbach, der sicherlich der gleichnamigen örtlichkeit den Namen gegeben
hat, ist nach vorstehender Untersuchung über Witrach und Reichenbach bereits
773 erwähnt. Für den 21. 1. 1316 ist von einer mattun in der Richenbach29 die
Rede. Dieser Bach hat in seinem Oberlauf auch heute noch seinen ursprünglichen
Namen beibehalten. Auch in Merzhausen heißt das in der Talsohle Richtung St.
Georgen fließende Gewässer noch so, obwohl die am 3. August 1644 bei der heutigen
Kirche in Au tobende kriegerische Auseinandersetzung zwischen Franzosen
und Bayern als Schlacht im Mühlentale30 (nicht im Reichenbachtale) in die Geschichte
eingegangen ist. In neuesten Karten wird der Bach von der Quelle bis zum
Zufluß Selzenbach auch Engebach genannt.

Die Bezeichnung Selzenbach für den dem Reichenbach in der Wasserführung
nicht nachstehenden Zulauf oberhalb von Au von der Schauinslandseite her scheint
dagegen erst neueren Datums zu sein und dürfte mit der wohl erstmals 1723 erwähnten
Selzenmühle zusammenhängen.31

Der Unterlauf des Reichenbaches = Mühlebaches hatte früher aber eine andere
Bezeichnung. Er hieß Ramesaha und ist als solcher in einer Grenzbeschreibung des
von König Heinrich II. dem Bischof von Basel im Jahre 100832 verliehenen Wildbannes
zwischen Freiburg und dem Kaiserstuhl enthalten. Dort ist nämlich die
Rede davon, daß die Grenze des Wildbannes bei Bötzingen dreisamaufwärts bis
zum Ort geht, wo der Ramesaha-Y\v& in die Dreisam mündet und von da weiter
den Ramesaha-Y\v& aufwärts bis nach Tiengen. Das Flußbett der Dreisam muß
also in jener frühen Zeit auf der Linie Mundenhof-Umkirch gelegen und den Tu-
niberg südlich von Gottenheim erreicht haben,33 denn der Ramesaha-Y\v& mündete
damals bereits oberhalb Bötzingen in die Dreisam.

Der gleiche Name, dieses Mal in neuerem Deutsch als Ramsabach, taucht nochmals
1344 im Günterstaler Güterbuch unter Au auf, und zwar mit den Worten:
Kalchmatte, bi dem holen wege me denne, 1 juchert, Vit nebent dem blezzelin, das
Sant Nicolausen zinset. Das selbe blezzeli stosset an den Ramsabach.34

Will man den Ramsabach näher lokalisieren, so stößt man im Günterstaler Be-
rain von 158035 auf die Beschreibung: Im Finsterbach, genannt die Kalchmatten,
zwischen dem Bach und der Wiesengassen.

Und schon 148036 hören wir von einem Juchart Matten lit an der kalchmatten,
oben gegen Horwen an pef faden, gegen Ow vff des miliers kalchmatte, gegen Seiden
Butzikoven uff den Bach. Wir lesen weiter: Die Kalchmatte ist vor zeitten
zuem Bürckhen hoff zur ehesteuwer hingeben worden37

Der Ramsabach des Jahres 1344 (in den zitierten weiteren Berainen später nur
noch als Bach bezeichnet) muß also bei der Kalchmatte, beim Finsterbach, gegen
Horben zu liegen.

In Ebersbach neben der Ramser Allmende hat das Kloster Günterstal 1344
Grundbesitz.38 Als Ebersbach wird auch heute noch im Volksmund das ca. 2 ha

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