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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0015
Propsteien und Höfe des Klosters St. Blasien und dazu die Landgrafschaft Breisgau
- so wurde die Grafschaft Breisgau seit der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts genannt-,
mit Ausnahme allerdings der zur Herrschaft Hachberg gehörigen Dörfer und Orte
im nördlichen Breisgau. Hier setzten die Markgrafen von Hachberg während des
14. Jahrhunderts nicht ohne Erfolg ihre Territorialpolitik fort und konzentrierten
ihre Bemühungen auf Dörfer und Besitzungen im Umkreis der Herrschaft Hachberg
und des Kaiserstuhls. Eine wichtige und dauerhafte Erwerbung gelang ihnen
1344, als sie vom elsässischen Kloster Andlau dessen Höfe in Sexau und Otto-
schwanden mit umfangreichem Zubehör für 200 Mark Silber aufkauften.50 JJereits
drei Jahrzehnte zuvor hatten die Hachberger auch das Schultheißenamt zu Bahlin-
gen, den Zoll zu Endingen und das Schultheißenamt zu Sexau, allesamt Andlauer
Klosterlehen, erworben.51 Von den verschwägerten Herren von Osenberg übernahmen
sie durch Kauf und Erbschaft in mehreren Schritten deren obere Herrschaft
, die sich über mehrere Dörfer und Ortschaften des Kaiserstuhls erstreckte
und in der Burg Höhingen bei Achkarren ihren Mittelpunkt besaß.52

Der Gewinn der unteren Herrschaft Osenberg mit der Stadt Kenzingen und der
Burg Kürnberg als Zentrum im Jahre 1352 war dagegen nur von kurzer Dauer. Zu
dieser Zeit rückten nämlich die Habsburger verstärkt in den Breisgau vor und
suchten hier ihren territorialen Herrschaftsbereich auf Kosten der einheimischen
Adelsgeschlechter planmäßig auszubreiten. Die Habsburger machten nun mit Nachdruck
auch ihre Lehnsansprüche auf die untere Herrschaft Osenberg geltend und
zwangen die Markgrafen von Hachberg nach längeren Auseinandersetzungen und
Gerichtsprozessen schließlich 1370 zum endgültigen Verzicht auf die wichtige Neuerwerbung
.53 Bereits um 1330 waren auch Burg und Stadt Burkheim mit einigen
dazugehörigen Dörfern durch Verkauf an die Habsburger verlorengegangen.54

Sichere Erwerbungen gelangen den Hachbergern aber durch den Kauf von Stadt
und Vogtei Sulzburg (1388)55, durch die Übernahme von Herrschaftsanteilen am
Prechtal (1390)56 und in Gestalt des Rechts am Rheinzoll zu Weisweil.57 Für diese
zielbewußte Erwerbs- und Territorialpolitik während des 14. Jahrhunderts nahmen
die Markgrafen recht bedenkenlos Schulden und Verpfändungen in Kauf.
Bereits um die Mitte des 14. Jahrhunderts war die Markgrafschaft Hachberg in
eine solch schwierige finanzielle Situation geraten, daß Markgraf Otto I., der 1386
in der Schlacht bei Sempach auf Seiten der Habsburger fiel,58 Bedenken gegen eine
unstandesgemäße Eheschließung entschlossen beiseite schob und Elisabeth, die
Tochter des reichen Freiburger Patriziers Johannes Malterer heiratete.59 Zu Anfang
des 15. Jahrhunderts hatte die Verschuldungsquote der Markgrafschaft
Hachberg - sie war verursacht sowohl durch die rigorose Erwerbspolitik als auch
durch die folgenreichen Auswirkungen der Agrarkrise des 14. und 15. Jahrhunderts
- schließlich eine solche Höhe erreicht, daß Markgraf Otto II. (gest. 1418)
sich 1415 gezwungen sah, die gesamte Markgrafschaft mit den Herrschaften Hachberg
und Höhingen für 80000 Gulden an Markgraf Bernhard I. von der badischen
Hauptlinie zu verkaufen.60

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