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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0025
gen, Hachberg und Bahlingen, die den Markgrafen ansehnliche Geld- und Natural-
beträge erbringen. Außerdem besitzen die Markgrafen eine Reihe von Fischrechten
in den Flüssen und Bächen ihres Herrschaftsgebietes, ferner ergiebige Zehntrechte.

Die Burg Hachberg, die schon im Spätmittelalter zur mächtigsten Burg des Breisgaus
emporstieg, bildete den Mittelpunkt der grundherrlichen und territorialen
Verwaltung des Hachberger Territoriums. Infolge der fehlenden Städte war es bis
weit in das 16. Jahrhundert hinein ein Spezifikum der Markgrafschaft Hachberg,
daß ihre Territorialverwaltung auf den Burgen angesiedelt war. Seit dem Übergang
der Herrschaft an Baden war die Burg Hachberg der Sitz des wichtigsten badischen
Verwaltungsbeamten im badischen Amt Hachberg; als erfahrener markgräflicher
Amtmann residiert hier z. B. im Jahre 1416 Heinrich Röder.90 Auf der
Burg Hachberg und auf den übrigen Burgen befanden sich auch die Träger der
markgräflichen Grundherrschaftsverwaltung, die Vögte, Amtleute und Keller, die
die grundherrlichen Zinsen, Gülten und Gefälle des Umlandes einzogen und in den
herrschaftlichen Speichern, Scheunen und Kellern auf den Burgen einlagerten.91 Bei
der Verpfändung der Burg und Herrschaft Hachberg an Johannes Malterer im
Jahre 1356 werden die Burgbesatzungen und alle Vögte, Amtleute und Pfleger der
Herrschaft mit Nachdruck ermahnt, ihrem neuen Herrn Gehorsam zu leisten.92
Zur Zeit des Übergangs der Markgrafschaft Hachberg an Baden (1415) ist Tham
von Ramstein Amtmann Markgraf Ottos, zu dessen Hofgesinde auf der Burg
Höhingen außerdem Pförtner, Turmknechte, Keller, Köche und Wächter gehören.93

Wie schon angedeutet, wies das Territorialgebiet der Herrschaft Hachberg in
seinem Bestand von 1414 bis weit in das 16. Jahrhundert hinein keine Stadt auf.94
Im Unterschied zu den Markgrafen von Hachberg hatten die Herzöge von Zähringen
im Breisgau zwei Städte (Freiburg, Neuenburg), die Herren von Üsenberg sogar
drei Städte gegründet (Kenzingen, Endingen, Sulzburg).95 Die verhältnismäßig
schwache Stellung der Territorialherrschaft Hachberg im späteren Mittelalter und
ihre ökonomische Abhängigkeit von den benachbarten Städten und Marktzentren
Freiburg, Breisach und Kenzingen wird dadurch deutlich. Als Markgraf Bernhard
I. von der badischen Hauptlinie 1415 die hochverschuldete Herrschaft Hachberg
übernahm, bemühte er sich daher tatkräftig, die Strukturprobleme dieser
Herrschaft zu lösen. Durch die Gründung von Märkten in den Dörfern Eichstetten
und Emmendingen leitete er eine neue Wirtschafts- und Territorialpolitik ein, um
die stadtlose, allzu ländlich ausgeprägte Herrschaft Hachberg vor allem von den
städtischen Marktzentren in Breisach und Freiburg unabhängig zu machen.96 Durch
diese und andere Maßnahmen kam es dann aber zu langjährigen Auseinandersetzungen
mit den umliegenden Breisgaustädten. Markgraf Bernhard begann auch
bereits mit den ersten Schritten, um in Emmendingen eine Stadt zu gründen und
dort ein neues administratives Zentrum aufzubauen, was aber erst im ausgehenden
16. Jahrhundert endgültig realisiert wurde.97

V

Auf der Grundlage der Ergebnisse der vorangegangenen Strukturanalyse der
Markgrafschaft Hachberg läßt sich jetzt die Ausgangsfrage nach der Rolle der

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