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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0061
Johann Baptist Sellinger (1714-1779)

Neues zu Leben und Werk des Breisgauer Barockbildhauers

von

Hermann Brommer

Vor 200 Jahren, am 14. Dezember 1779, starb Bildhauer Johann Baptist Sellinger
bei seiner mit Amtmann Johann Georg Luhr im Inzlinger Wasserschloß1 verheirateten
Tochter Maria Agatha. Ein Anlaß, der dazu berechtigt, auf den noch
vor zwanzig Jahren kaum mehr beachteten Breisgauer Barockmeister erneut hinzuweisen
. Seit ich Biographie und Werkliste Johann Baptist Sellingers veröffentlichte
2, sind sechzehn Jahre vergangen, in denen ich - mehr oder weniger zufällig -
das Wissen um den Bildhauer durch weitere Funde ergänzen konnte. Diese neuen
Feststellungen möchte ich der Lebensbeschreibung des Künstlers hinzufügen.

Nachtrag zum Leben

Jener Bartholomäus Seelinger (f 5. 12. 1679), der als erster Namensträger nach
dem Dreißigjährigen Krieg in Merdingen einwanderte und die verzweigte Seiinger
-Sippe begründete, hatte sich in der „Enggasse" des Tunibergdorfes niedergelassen
. 1663 zinste der Urgroßvater des Bildhauers dem Kloster St. Peter für
„Haus und Hof in der Enggasse gelegen" zwei Sester Halbweizen und Roggen;
außerdem „von einer Hofstatt in der Enggase, landauf neben ihm Selbsten", nochmals
einen Sester Halbweizen und Roggen.3

Bei wem J. B. Sellinger die Bildhauerei erlernt hat, konnte ich noch nicht ergründen
. Dagegen vermochte ich von seiner Wanderschaft nach Paris, Amsterdam und
Antwerpen eine Spur zu erfassen. 1733, am 13. August, stand in Straßburg „Johannes
Sellinger, Bildhauer von Mörtingen (Merdingen)", vor dem Gericht der
Zunft zur Steltz und schwor als Geselle des „Herrn Fohset" auf die Zunftregeln.4
Wie viele andere deutsche Bildhauer hatte er zuerst in Straßburg Station gemacht,
um sich bei einem französischen Meister, in seinem Fall bei „ Franc, ois Ludwig
Fohset (Foisset), (zeitweise) Obermeister E. E. Handwerks der Bildhauer" auf die
Reise nach Paris vorzubereiten. Daß vor ihm schon „Christian Wentzinger, Bildhauer
gesell von Freyburg" am 22. September 1732 in die Foisset-Werkstatt eingetreten
war5, ist ein interessanter Beleg, vor allem im Hinblick auf den Streit um
die Universitätsbürgerschaft, den die beiden Bildhauer 1754 in Freiburg austrugen
.6 F. L. Foisset (1687-1745), Sohn des von Paris nach Straßburg zugewanderten
Bildhauers Jean Fohset, hatte eine Unterelsässerin geheiratet und 1727 das
Straßburger Bürgerrecht erworben. Eine größere Zahl von Gesellen aus Deutsch-

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