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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0066
gemacht worden auf dem Gottesacker. Ex Elemosinis communitatis, praecipue
autem Josephi Fuchs, praefecti, qui nullum non lapidem movit, et Johannis Hiß
(vulgo Schwarzhans) nec non Mathiae Birgel. Constitit circiter 40 fl."22 Daraus
geht nicht nur das Entstehungsdatum hervor, sondern auch der Haupstifter, von
dem J. B. Sellinger den Auftrag erhielt: Josef Fuchs, der Eschbacher Ortsvogt. Dessen
Sohn Andreas Fuchs (1761 Eschbach - 1814 Wettelbrunn) verheiratete sich -
allerdings erst lang nach Erstellung des Eschbacher Friedhofskreuzes - mit Barbara
Seiinger (1766 Merdingen - 1805 Wettelbrunn), einer Merdinger Sonnenwirtstochter
.23 Von Hause aus reich, war Andreas Fuchs Inhaber des Großen Meierhofs
(heute Gasthaus „Winzerstüble") in Wettelbrunn geworden.24 Zumal J. B. Sellinger
1752 das Hauptportal des Kanzleigebäudes im Heitersheimer Malteserschloß
dekorativ gestaltet hatte, könnte er - wenn man an die Beziehungen Eschbachs nach
Heitersheim denkt - dem Schultheißen Josef Fuchs schon vor dem Auftrag zumindest
dem Namen nach gut bekannt gewesen sein. Daß das Eschbacher Friedhof
skreuz am Stamm die auf den ersten Blick etwas irritierende Jahreszahl 1764
trägt, erklärt eine zweite Notiz des Eschbacher Anniversarbuches: „Anno 1764
concidit crux lapidea in coemeterio in Januario, quia firmiter satis non erat con-
fecta. Erecta est iterum eodem anno 11. April et magis firmata ab honesto cive".
Wegen mangelnder Standfestigkeit mußte das Kreuz im Januar 1764 auseinandergenommen
und im April jenes Jahres in verbesserter Weise wiederum errichtet
werden. Nachdem auch 1817 und 1961 Renovationen für die Erhaltung des Friedhof
skruzifixes gesorgt hatten, entschloß man sich 1974, diesem Werk J. B. Sellingers
vor der Pfarrkirche einen neuen Standort zuzuweisen.22 Auf die Schulter gekippte
Haltung des etwas zu klein proportionierten Hauptes mit typischer Behandlung
der Augenpartie, der Kopf- und Barthaare, die stacheligen Strahlenbündel
des Glorienscheines, die übertrieben muskulöse Ausarbeitung des Brustkorbes über
eingefallenem Leib, schmerzhaft gebogene Beine mit krampfhaft gespannter Muskulatur
und kräftig vorgedrückten Kniescheiben kennzeichnen den Eschbacher Gekreuzigten
einwandfrei als Arbeit unseres Freiburger Bildhauers.

Einen in allen Einzelheiten ähnlichen Torso eines Crucifixus konnte Malermeister
Gottfried Senn, Kirchhofen-Ehrenstetten, vor zwanzig Jahren in Hartheim-
Feldkirch erwerben. Dort fand Geistlicher Rat Ferdinand Maurath dieses Rest-
stück im April 1947 im Pfarrgarten vor. Nach Aussage von Baronin v. Griesinger
stamme es von einem ehedem im Bereich des Feldkircher Wessenbergschlosses vorhandenen
Steinkreuz. Weil man zwar seinen Kunstwert erkannte, eine Weiterverwendung
aber am Mangel an Finanzmitteln scheiterte, wurde der Torso 1959 an
den heutigen Besitzer in Ehrenstetten verkauft.25

Wenige Jahre später gelang es Herrn Senn außerdem, einen hölzernen, vermutlich
von einem Vortrags- oder Zimmerkreuz J. B. Sellingers stammenden Christus-
corpus in seinen Besitz zu bringen. Der kleinformatig geschnitzte, in Silber gefaßte
Gekreuzigte ist 1968 durch ein Antiquitätengeschäft am Freiburger-Augustinerplatz
in den Handel gebracht worden.26

Restaurator Michael Bauernfeind, Freiburg, reparierte und konservierte 1966
den holzgeschnitzten Crucifixus eines Wegkreuzes von Jechtingen am Kaiserstuhl.

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