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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0074
Johann Georg Luhr, dem Sohn des gleichnamigen Kirchenpflegers von Pfaffen-
weiler, verheiratete.

Uber die kleine Josefsstatue in der Einsiedlerkapelle auf dem Josefsbergle in
Staufen habe ich 1963 berichtet. Zumal die Form des Statuensockels und dessen
vorgeblendete Kartusche in hohem Maße mit den entsprechenden Partien der Pfaf-
fenweilerer Columba übereinstimmen, ergeben sich zusätzliche Argumente für die
Zuschreibung an J. B. Sellinger.

Unter die Werke des Bildhauers sind noch zwei weitere Statuen des hl. Josef einzuordnen
: Auf dem rechten Nebenaltar der Pfarrkirche Wittnau steht - im Mittelpunkt
des Altaraufbaues - ein holzgeschnitzter Nährvater Jesu,46 dessen um die
Hüfte gezogener Mantel in der Art der Immaculaten gehalten ist. Statuensockel
und Jesuskind auf dem rechten Arm erinnern sehr an Sockel und Putto der Mer-
dinger Remigius-Figur.47 Als waschechter Sellinger stellt sich auch der etwas über
einen Meter große, auf dem rechten Seitenaltar der Kirche von Nordweil bei Herbolzheim
zu findende hl. Josef mit Kind vor. Die derbe, eine Lilie haltende Hand,
das drollige Jesuskind und der um die Hüfte gezogene, mit einem Tuch an den
Gürtel gebundene Mantel sprechen für sich selbst.

Von den Gesichtszügen her versteht sich eine 78 cm hohe Statuette des Täufers
Johannes wie ein Bruder der Josefsfiguren. Mit entblößtem Oberkörper, Fellrock
und einem über die Arme wallenden Manteltuch geschnitzt, sind die Bezüge zum
Johannes d. T. auf dem Kanzeldeckel der Pfarrkirche Neuershausen48 nicht zu
übersehen. Eine Variation ergibt sich an der in Freiburger Privatbesitz verwahrten
Johannesstatuette dadurch, daß die linke Hand auf das zu Füßen liegende Gotteslamm
hinweist. Nach Aussage des Besitzers stamme die 1965 erworbene und 1969
restaurierte Kleinfigur von einem Bekannten aus Eschbach.

Daß da und dort immer wieder Spuren des künstlerischen Wirkens unseres Meisters
festgestellt werden können, geht auch aus mehreren Kleinfunden hervor. 1966
wurde im Antiquitätenhandel von Zürich eine J. B. Sellinger zugeschriebene An-
naselbdritt zum Verkauf feilgeboten,49 über deren weiteren Verbleib nichts mehr
zu erfahren war. Außerdem befinden sich unter dem Kunstgut der ehemaligen
Pfarrkirche March-Hugstetten zwei typische dicke Engelskinder. Und von einem
Hausspeicher in Merdingen konnte eine zwar stark beschädigte, aber selbst als
Torso noch interessante Statuette des hl. Antonius mit Jesuskind geborgen werden.

Als 1978 der im Jahr zuvor erworbene, mit seinen Scagliolaflächen für den
Breisgau einmalige Stuckmarmor-Altar des Abtes Placidus II. Hinderer (1708 bis
1727) von Schuttern in den Chor der Filialkirche St. Thomas zu Freiburg-Betzenhausen
eingebaut wurde.50 entfernte man dort den bisherigen Altartisch mit einem
ganz von den Stileigenheiten J. B. Sellingers geprägten großen Tabernakelblock.
Zwar hatte das Erzbischöfliche Bauamt Freiburg 1912, einem Wunsch des Pfarrers
entsprechend, „den vorschriftswidrigen, drehbaren Tabernakel, mit der Aussetzungsnische
nach vorne gerichtet, feststehend" machen und einen neuzeitlichen
Panzertabernakel einbauen lassen,51 sonst blieb aber der ursprüngliche Charakter
des verschnörkelten, mit Sonne, Hl. Geist-Taube und Engelsköpfchen verzierten
Tabernakelthrones erhalten. Zu dessen Geschichte ist festzustellen: 1767/68 wurde

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