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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0076
Baldachin vorstellend", zu einer Einheit zu verschmelzen.57 Dieser Zustand blieb
mehr oder weniger bis 1978 erhalten. Nach dem Einbau des hochinteressanten
schutterischen Scagliola-Altares wechselte der ehemalige Hochdorf er J.B. Sellinger-
Tabernakel 58 1979 von der Filialkirche St. Thomas-Betzenhausen in die Freiburger
Pfarrkirche Hl. Familie über, um - nach Restaurierung - als Schmuck der Krypta
dieser Weststadtkirche zu dienen.59

1786 vermochten die Dominikanerinnen des Adelhauser Klosters in Freiburg
ihren Konvent nur dadurch vor der drohenden Auflösung zu bewahren, daß sie
ihre Klausur aufgaben, die Schwestern des Dominikanerinnenkonventes „St. Katharina
de Senis auf dem Graben" bei sich aufnahmen und in drei Räumen ihres
Klosterkomplexes jene Mädchenschule unterbrachten, die 1692 im „Graben-Kloster
" eingerichtet worden war.60 Die Kirche des aufgehobenen Konvents wurde
1787 ausgeräumt. Der Freiburger Instrumentenmacher Michael Bogner erhielt in
jenem Jahr den Auftrag, die am 25. September 1786 um 520 fl ersteigerte Klosterorgel
in die evangelische Pfarrkirche nach Wolfenweiler zu versetzen. Nach Auskunft
von Landesorgeldenkmalpfleger Bernd Sulzmann wanderte die Freiburger
Orgel dann 1846 nach Feuerbach bei Müllheim weiter und blieb dort - als einziges
Werk ihres Meisters in Südbaden - erhalten. Weil der Freiburger Orgelmacher
Johann Hug61 das Oberlabium C des Quintregisters mit „Q C Quinta in das löbl.
closter graben im Jahr 57" signierte und das C des Octav 2y noch besser mit
„x (= Oktav) C auff den graben 12 May 1757 Jo: Hug" kennzeichnete,62 kennen
wir Entstehungszeit und Orgelbaumeister. Das ist auch wichtig für die zeitliche
Einordnung der eindeutig dem Bildhauer J. B. Sellinger zuzuschreibenden Schnitzereien
am Orgelgehäuse, an den Schleierbrettern der Pfeifenfelder und an den
schildförmig aufgestellten Kartuschen über den mittleren Pfeifentürmen. Absolut
unsellingerisch wirken dagegen die außen am Gehäuse angesetzten Blendflügel des
Orgelprospektes. Daß J. B. Sellinger immer wieder als Mitarbeiter für die Dekoration
neuer Orgeln Johannes Hugs beigezogen worden sein muß, können wir aus
dem Erbschaftsinventarium „Johannes Hug seel: zünftigen Orgienmachers" vom
17. Juni 1768 entnehmen: Der verstorbene Orgelbaumeister schuldete „H: Seelinger
Bildhauer 12 fl 55 x" aus dem Vermögen, hatte also noch für eine gelieferte
Arbeit zu bezahlen.63

Ein Brunnen, der die Verflechtung des Bildhauers J. B. Sellinger mit dem oft
weitum wirksamen Baubetrieb seiner Freiburger Zunftgenossen aufzeigt, steht
droben im oberelsässischen Masevccux (Masmünster).64 Nach Feststellungen des
Wittelsheimer Heimatforschers Dr. Charles Sauter hielt sich „Jean Baptiste Seiinger
Sculpteur de Freybourg" 1769 im Auftrag des Freiburger Baumeisters Leonhard
Wippert, des Generalunternehmers eines Stadtbrunnens, zeitweilig in dem
Vogesenstädtchen auf und arbeitete einen in seiner Manier verzierten, eisengestützten
Brunnenstock aus. Der heute stark beschädigte und verwitterte Stadtbrunnen
Masmünsters steht auf der Platzanlage „Place des Allies". Weil sich Sellinger
mit seinem Generalunternehmer zerstritten hatte, reichte er am 29. März und
4. April 1769 bei dem Bailli der Herrschaft Masevaux-Rougemont eine Beschwerde
ein.65 Der Bildhauer forderte 36 Livres Gratifikation für sich, die - entgegen der

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