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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0098
Herbolzheim verwiesen.56 Ab 1827 arbeitete er zeitweise bei seinem Bruder Josef
Schaxel in Benfeld. Seine letzte Reparatur führt er unter der Direktion seines Vaters
1831 in Altdorf bei Euenheim aus.

V. Die Reparateure
1

Der ehemalige Schuhmacher Sebastian Thoma aus Littenweiler ist wohl der
ärmste Teufel innerhalb der vergangenen Orgelbauergeschichte der Stadt Freiburg.
Als armer Mann versprach er sich von Orgelreparaturen Einnahmen, die ihm ein
besseres Leben garantieren sollten. Da er als Hilfskraft - vielleicht bei Ludwig
Martin - keine Lehre absolviert hatte, kam er auch nicht in den Besitz einer staatlichen
Lizenz als Orgelreparateur. Unter fremden, berühmten Namen führt er nur
Reparaturen aus, ständig auf der Flucht vor der Obrigkeit und mehrfach zur Fahndung
ausgeschrieben. Zur Vornahme von Uhrenreparaturen war er ebenfalls nicht
befugt. Die Stationen seiner Aktivität - sie reicht von 1821—1863 - liegen weit verstreut
:57

1821/2 Reparaturen im Raum Weinheim, Bretten und Pforzheim. Bedient
sich der bekanntesten Orgelbauernamen jener Region, „Overmann"
und „Stieffell". In Pforzheim mit 25 Stockschlägen aus der Stadt verjagt
- wegen Betrugs.58

1825-1833 Reparaturen im Markgräflerland, im Hochschwarzwald, am Hochrhein
, in der Schweiz und in Tirol59 (1827). Repariert 1825/6 in Gutmadingen
gemeinsam mit Alois Jörger unter dem klangvollen Namen
„Thoma & Silbermann".60 1833 Einweisung in das Freiburger Arbeitshaus
wegen Betrugs.61

1839/40 Reparaturen im Raum Bretten und Karlsruhe (Pforzheim wird gemieden
).

1842 wegen Pfuschereien im Orgelbau Arbeitsverbot in Baden.

1842-1858 im Elsaß ambulant tätig, nennt sich mittlerweile „Thomam?"; wohnt
1854 in Marckolsheim, 1858 in Illhäusern.57

bis 1863 vereinzeltes Auftreten in Südbaden. Im Raum Freiburg ist er zu bekannt
und bewirbt sich hier niemals um Reparaturen.62

Wir wissen nicht, wann und wo diesem traurigen, unsteten Leben ein Ende beschieden
war.

2

Der am 20. 8. 1800 in Zähringen geborene Alois Jörger wurde 1809 als Vollwaise
zu seinem Onkel Anton Jörger in Pflege gegeben. 1815 fand für beschaffte
Kleider keine Aufrechnung statt, da das Kostgeld das Vermögen (200 fl.) des Pflegesohnes
übertroffen hatte.63

96


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