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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0140
Hefte zu überwachen. Alsdann ist auf das beigefügte Schreiben an die Geistlichkeit
verwiesen. Im angeschlossenen „Anhang" werden am 1. Jänner 1839 „Gelehrte,
Geschäftsmänner und Oekonomen zur Theilnahme . . . und Bearbeitung der einen
oder andern Rubrik künftighin aufgefordert: Einzelne Aufsätze, welche dem
Zwecke des Unternehmens entsprechen, werden nicht minder mit Dank angenommen
, und auch honorirt, wenn ein Honorar angerechnet werden will, weil wir auf
Kosten derjenigen, welchen der Ueberschuß zufließt, nicht generös seyn dürfen . . ."
Und: „Auf welche Weise wir unsern Plan ausführen zu müssen glauben, dürfte sich
aus dem Jnhalt und Gewände der Hefte selbst ergeben. - Einstweilen soll der erste
Semester blos andeuten, was für die Hinkunft zu erwarten ist. - Jemehr sich Männer
anschließen, welche mit Kraft des Geistes und Tiefe der Bildung ähnliche Gesinnung
verbinden, desto eher dürfte das Kleine groß werden . . . Jm Namen der
Herausgeber der einstweilige Redacteur. Kreisrath Faller."

Auf dem Titelblatt des ersten Heftes findet sich ein Zusatz: „Gegenstände: Allgemeine
Einleitung, Erziehung, Erdbeschreibung, Hauswirtschaft, Unterhaltungs-
Lectüre." - Wir können über die einzelnen hier behandelten Stoffgebiete im folgenden
nur knapp referieren bzw. einige Kurzauszüge geben, wobei wir gewisse
Umständlichkeiten, wie sie sich auch schon in der „Einleitung" eingeschlichen haben
, Faller ist Bürokrat in Reinkultur, weitgehend vermeiden möchten.

„Erziehung: Die Jugendjahre bilden die schönste und glücklichste Periode des
menschlichen Leben." Es wird hier in einer seltsamen Mischung von persönlicher
Überzeugtheit und Allgemeinplätzen auf Körper, Herz und Verstand eingegangen
, danach folgt ein Kapitel „Der Erzieher bis zum schulfähigen Alter". Vergleiche
mit Pflanzen und Tieren werden angestellt und eine Definition des vernünftigen
Wesens gegeben, dessen sich der „Kinderfreund" anzunehmen hat. Mütterlichkeit
und Religiosität werden gefeiert, für den Erzieher werden allgemeine Richtlinien
gegeben, etwa, er hat zu bitten, nicht zu predigen, hat nicht zu versprechen, was
nicht gehalten werden kann; kindliche Unarten werden durch Parabelerzählungen
ähnlicher Geschehnisse bzw. Fehler und durch berichtete, aber nicht erfolgende
Strafen reguliert. Im nachfolgenden Abschnitt wird u. a. von der „Affenliebe"
gehandelt, d. h. es wird eine entsprechende Schilderung in kräftiger Schwarweiß-
manier gegeben. Allgemeine Grundsätze schließen an, etwa Frühaufstehen, Körperreinlichkeit
, Ehrerbietung. In einem Anhang wird „Neuestes über weibliche
Erziehung" vorgetragen: „Von Frankreich aus gingen seit 60 bis 70 Jahren die
unglücklichsten und verkehrtesten Jdeen und Grundsätze über weibliche Erziehung
aus . . .". Napoleon wird in einer Äußerung zu Madame Campan zitiert: „Sie
müssen uns Mütter bilden, die ihre Kinder erziehen können". Nunmehr folgen
zwei Seiten „Stoff zu Ausarbeitungen, welche die geehrten Leser zu übernehmen
eingeladen werden". Das erstreckt sich in alphabetischer Folge von „Affenliebe"
über „Fortbildung" und „Kinder-Bälle - deren Nachtheil" bis zu „Zucht und Unterricht
- deren Unterschied".

Die „Erdbeschreibung" gibt sich positivistischer. Der Abschnitt „Ueber physische
Erdbeschreibung" handelt von der Gestalt, Größe und Bewegung der Erde
mit entsprechenden geschichtlichen Aspekten. Erneut in alphabetischer Folge wer-

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