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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0144
Anhand konkreter Beispiele, überlegen ausgewählter Zitate demonstriert Richter die
Vielseitigkeit und Vielschichtigkeit dieser Quellengruppe. Sie gibt Hinweise auf die Verwaltungsgeschichte
, auf die Intensität der Kooperation auf dem Gebiet des Schriftwesens
innerhalb religiöser Orden, auf das Verhältnis von Obrigkeit und Untertanen, auf die Zusammensetzung
örtlicher Gremien, auf das Abgabenwesen (Mannsteuer, Leibhenne), auf
Münzarten, Maße, Gewichte, Preise, auf Betriebsformen und Kulturnutzung, auf Forstnutzung
, auf Landesausbau und Wüstungsprozesse, auf Formen der Kreditgewährung.
Die Lagerbücher bilden damit ein unschätzbares, erst bruchstückweise ausgeschöpftes Quellenmaterial
für längs- und querschnittartige Untersuchungen, zum Aufzeigen von regional,
sozial, evt. auch konfessionell bedingten unterschiedlichen Entwicklungen, zur Kontinuität
des Rechts, zur Bevölkerungsgeschichte im weitesten Sinne. Der Inhalt der Studie wird
erschlossen durch ein umfangreiches Orts-, Personen- und Sachregister, das auch Stichworte
enthält wie „Eckerichnutzung", „Läuten der Glocken bei der Publikation bzw. der Renovation
von Lagerbüchern", „Leere Blätter in Lagerbüchern", „Maße", „Nachträge", „Todfall
", „Zoll, Zollordnung".

In dem Abschnitt Methodische Grundzüge geht Richter auf Analogien zu anderen
Quellen ein (z. B. Urkunden, Weistümer); er gibt eine systematische Einteilung der Lagerbücher
, schildert genetische Überlieferungsstufen (Konzept, Reinschrift, Abschriften u. a.).
Im letzten Hauptteil werden im Anschluß an die Urkundenlehre die Formularteile
untersucht.

Mit dem Blick auf die unüberschaubar umfangreichen Quellenbestände sieht Richter
sich immer wieder zu Einschränkungen gezwungen: Er betont den vorläufigen Charakter
dieser „Grundzüge", weist auf Forschungslücken hin, regt zu gezielter Weiterarbeit an.
Angesicht der Fülle des hier aufbereiteten Materials, der Durchblicke und Anregungen
bedauert der Rezensent, daß diese Orientierungshilfe ihn nicht schon früher bei eigenen
Arbeiten an Urbaren vorgelegen hat. Wer mit Lagerbüchern und ähnlichen Quellen zu
arbeiten hat, erhält hier ein unentbehrliches Hilfsmittel. Norbert Ohler

Helmut Bender, Karl-Bernhard Knappe, Klauspeter Wilke, Burgen im südlichen
Baden. Verlag Schillinger, Freiburg, 1979. 224 Seiten, 150 teils färb. Abb.

40 Burgen im südlichen Baden zwischen Kinzigmündung im Norden, Bodensee und
Donautal werden in diesem mit Grundrissen, Rekonstruktionen, älteren Ansichten und
neuen Aufnahmen reich illustrierten Band vorgestellt. Nicht eine Gesamtübersicht also,
sondern eine Auswahl der bedeutenderen Burganlagen wird geboten, in alphabetischer
Folge von Alt-Bodman über Badenweiler, Boll/Neu-Tannegg, Burkheim, Hochburg usw.
bis zum Wildenstein und zur Ruine Zähringen.

Der Band wendet sich an den interessierten Laien, will vor allem zum Besuch der vorgestellten
Profan-Denkmäler animieren. In knapper Form wird der Bauzustand der einzelnen
Anlage beschrieben, knapp ihre Baugeschichte und die zugehörige Herrschafts- und
Familiengeschichte referiert. Für den, der sich eingehender unterrichten will, ist am Schluß
eines jeden Artikels die neueste Spezialliteratur aufgeführt. Der Text ist informativ und
am derzeitigen Stand der Forschung orientiert. Durch die Aufnahme von Anekdoten,
Sagenelementen und literarischen Zitaten wird die Darstellung des sachlich Notwendigen
stilistisch aufgelockert.

Im Anhang findet sich eine Zusammenstellung der wichtigsten Literatur zur Burgengeschichte
, ein Verzeichnis der Fachausdrücke und eine Übersicht zur touristischen Orientierung
mit nützlichen Angaben über Parkmöglichkeiten, Wegzeiten und Gaststätten.

Hans Schadek

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