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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0149
fotografischen Abbildungen und 8 Obersichtskarten über die Verbreitung der Wehranlagen
im Untersuchungsgebiet 76 graphische Aufnahmen von Burgen enthält, die zumeist vom
Verfasser selbst im Gelände erarbeitet worden sind. Der Band wird vom Wasmuth-Verlag
in Tübingen vertrieben.

Hans Schadek

Hans-Josef Wollasch: Beiträge zur Geschichte der Deutschen Caritas in der Zeit der
Weltkriege. Zum 100. Geburtstag von Benedict Kreutz (1879 1949). Herausgegeben
vom Deutschen Caritasverband e.V. Freiburg im Breisgau 1978. 328 S., zahlreiche Abb.

„Die Caritas hat dem deutschen Volke vor dem Kriege neben Hunderttausenden von
ehrenamtlichen Helfern 120000 Ordensschwestern und hauptamtliche Kräfte, 190 carita-
tive Fachschulen, 1100 Krankenhäuser und Anstalten der Gesundheitsfürsorge, 4800 Waisenhäuser
, Kindergärten und andere Heime der Erziehungsfürsorge, 1050 Altersheime,
13 200 Schwesternstationen und caritative Beratungsstellen zur Verfügung gestellt". Mit
diesen eindrucksvollen Angaben aus einer vom Zentralrat des Deutschen Caritasverbandes
(DCV) im November 1945 herausgegebenen „Proklamation der Caritas" schließt Wollasch
seine Gedenkschrift. Diese „Beiträge", größtenteils schon andernorts publiziert (vor allem
in „Caritas", Jahrbuch des DCV) untersuchen Arbeit und Wirkungen der Caritas von
zwei sich ergänzenden Ansätzen aus: Im Mittelpunkt mehrerer Beiträge steht die Gestalt
des langjährigen Direktors des DCV, Kreutz; in anderen Beiträgen geht Wollasch auf
Schwerpunkte im Leben des DCV in den Jahren 1933 45 ein. Erklärtes Ziel ist, eine
Zwischenbilanz vorzulegen, Teilergebnisse und offene Fragen zu formulieren, der Forschung
Anregungen zu geben, Vorarbeit für eine Gesamtgeschichte des DCV zu leisten.
Wollasch stützt sich dabei auf die umfangreiche wissenschaftliche und publizistische Literatur
zum Thema, auf das Archiv des DCV sowie zahlreiche andere öffentliche und private
Archive. Er ist sich der prekären Quellenlage für die Jahre 1933 45 bewußt: Manches, was
in normalen Zeiten schriftlichen Niederschlag findet, wurde nur mündlich weitergegeben;
was der Gestapo bei etwaigen Haussuchungen nicht unter die Augen kommen sollte, wurde
vernichtet; wieder anderes wurde getarnt: Was ehrliche Reverenz dem NS-Regime gegenüber
ist, was Ironie oder Verschleierung, kann oft nicht einmal der entscheiden, der diese
Zeit bewußt miterlebt hat. Zahlreiche Bild- und Textdokumente sind in den laufenden
Text eingefügt oder einem umfangreichen Dokumentenanhang beigegeben; das detaillierte
Personen-, Orts- und Sachregister ist zur Erschließung der vielschichtigen „Beiträge" willkommen
.

Benedict Kreutz wurde 1910 zum Pfarrverweser in Untergrombach bei Bruchsal ernannt
, mit einer Begründung, die Frontstellung und Parteinahme der katholischen Kirche
vor dem I. Weltkrieg erhellt: Infolge der stark entwickelten Industrie sei diese Pfarrei
„religiös und social seitens der Sozialdemokratie sehr gefährdet. Sie fordert deshalb einen
körperlich und geistig sehr leistungsfähigen und gewandten Seelsorger, der zugleich in
längerer pastoraler Tätigkeit die Erfahrungen gesammelt hat, den heute forcierten Angriffen
auf die religiöse, sittliche und staatliche Ordnung zu wehren" (S. 36). Neben seiner
seelsorglichen Tätigkeit zeigte Kreutz in dieser Pfarrei ein breit angelegtes soziales Engagement
: Er gründete bzw. förderte Arbeiter- und Arbeiterinnenvereine - mit dem Erfolg,
daß der Wirtshausbesuch Jugendlicher zurückging; er kümmerte sich um den Wohnungsbau
, gründete eine Gemeinnützige Baugenossenschaft; er plante und betrieb den Bau eines
Gemeindeheims, das gleichzeitig Schwesternhaus, Nähschule, Kleinkinderschule (da oft
beide Elternteile in der Fabrik arbeiteten, drohten Kinder zu verwahrlosen) und Volksbad

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