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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0007
Die Lage und Entstehung des
Zisterzienserinnenklosters Marienau und die
„Ministerialensiedlung" am Eckartsberg in Breisach

von

Berent Schwineköper

Wolf gang Müller,
dessen Ahnen in Breisach
lebten, als nachträgliche Gabe
2um 13. 3. 1980 gewidmet.

I.

Auf den ersten Blick kann die Frage nach der Lage und Entstehung eines vor 450
Jahren buchstäblich bis auf den letzten Stein verschwundenen, in der Geschichte niemals
besonders hervorgetretenen Zisterzienserinnenklosters nur geringes Interesse
beanspruchen. Neben der lokalen Geschichtsforschung könnten ihr nur die Kirchen-
und Ordensgeschichte bei Vorliegen besonderer Voraussetzungen einige Bedeutung
beimessen.1 Im Falle des Klosters Marienau, des ältestens Konvents der Stadt Breis-
sach, liegen die Dinge jedoch anders. Denn diesem wurde noch vor gar nicht allzu
langer Zeit eine wichtige Rolle in der Frühzeit dieser Stadt zugewiesen. Es soll nämlich
den Platz des zwar urkundlich nachweisbaren, topographisch aber sehr schwer
zu lokalisierenden Königshofes eingenommen haben.ia Solche Vermutungen gingen
von dem Tatbestand aus, daß die Klöster des neuen Ordens nach Empfang entsprechender
Privilegien keine adligen Vögte mehr über sich haben sollten. Vielmehr
sollten sie in Zukunft allein der Schutzherrschaft der deutschen Kaiser und Könige
untergeordnet sein. Da die Staufer gleichzeitig als Gründer der Breisacher Kongregation
vermutet wurden, nahm man an, daß diese von Mitgliedern ihrer Familie
im Bereich des bisherigen Königshofes errichtet worden sei.

Diese Theorie läßt sich freilich schon deshalb heute nicht mehr aufrecht erhalten,
weil die Forschung der jüngsten Zeit - nicht zuletzt aus allgemeinen Erkenntnissen
über die Geschichte der Zisterzienserinnen — zu der fast einmütigen Ansicht gelangt
ist, daß diese Kongregation kaum vor 1255, also nach dem Ende der staufischen
Herrschaft, in Form eines Klosters fester organisiert worden sein kann.2 Jetzt sieht
man meist Bischof Bertold II. von Basel aus dem Hause der Grafen von Pfirt und
seinen Nachfolger, Heinrich von Neuchätel, als Klostergründer an. Allerdings hat
M. Barth, wohl einer der besten Kenner der Kirchengeschichte des oberrheinischen
Raumes, die entscheidende Beteiligung der elsässischen Herren von Rathsamhausen
bei diesem Vorgang nachdrücklich unterstrichen, worauf später näher einzugehen

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